Die Schulgesetz-Entscheidung zum Abitur nach acht Jahren in Schleswig-Holstein wurde vertagt. Gymnasien sollen frei wählen dürfen.

Molfsee. Bei der Ausgestaltung des Abiturs an den Gymnasien in Schleswig-Holstein muss Schwarz-Gelb nachsitzen: Nach gut zweistündigen Beratungen im Koalitionsausschuss am Montagabend wird sich das Kabinett nicht bereits an diesem Dienstag mit dem neuen Schulgesetz befassen, sondern erst in zwei bis drei Wochen. Das Gremium bekräftigte in Molfsee bei Kiel die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages. Demnach halten CDU und FDP am Ziel fest, das neue „G8“-Modell, also das Abitur nach acht Jahren, zum Erfolg zu führen. Die Gymnasien sollen aber zwischen „G8“ und dem Abi nach neun Jahren („G9“) wählen sowie beide Modelle miteinander kombinieren dürfen. Wie die Wahlfreiheit konkret gewährleistet werden kann, müsse noch genauer berechnet werden, sagten Sprecher von CDU und FDP.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und FDP- Bildungsminister Ekkehard Klug betonten in Molfsee, sie wollten an der vereinbarten Wahlfreiheit festhalten. Es müsse aber noch geklärt werden, wie dies in der Praxis konkret organisiert werden kann. Die Fraktionen sollen nun die Kosten detailliert berechnen. Die schwarz- rote Vorgängerkoalition hatte die Umstellung auf „G8“ beschlossen. Auf FDP-Initiative wurde im schwarz-gelben Koalitionsvertrag die Wahlfreiheit zwischen dem kürzeren und dem längeren Abitur verankert. Hintergrund sind teils massive Klagen über zu hohe Belastungen für die Schüler beim „Turbo“-Abi.