Das Biikebrennen symbolisiert in Nordfriesland traditionell das Ende des Winters. An der Ostsee erfreut man sich des touristischen Nutzens.
Wyk auf Föhr/Grömitz. Zu den Biike-Feuern in Schleswig- Holstein werden am Sonntag (21.2.) wieder tausende Besucher erwartet. Seit einigen Jahren haben auch Orte an der Ostsee den touristischen Nutzen der friesischen Tradition erkannt und zünden am Vorabend des Petri-Tages große Holzstöße am Strand an. Allein in Nordfriesland sollen nach Angaben des „Nordfriisk Instituut“ in Bredstedt mehr als 60 Feuer brennen. Auf Sylt werden es mindestens sechs Biike-Feuer sein, darunter in Keitum, Rantum und Westerland. Auf den Inseln Amrum, Föhr und Pellworm wird die Tradition zum Teil mit besonderen touristischen Pauschalangeboten gepflegt.
Auf Pellworm wird mit einbrechender Dunkelheit ein Feuer am Deich Süderkoog angezündet, um bei Feuerrede, Musik und Festumtrunk die Dämonen des Winters zu vertreiben. Die Nachbarinsel Amrum bietet Biike-Feuer in allen Orten, in Norddorf gibt es dazu eine Ansprache des Bürgermeister. Auf Föhr treffen sich an 14 Feuern Urlaubsgäste und Einheimische und feiern gemeinsam. Auf der Spitze des Feuerhaufens thront als Symbol für die kalte Jahreszeit eine Stoffpuppe. Im Schein der Flammen gibt es Glühwein und Teepunsch, anschließend geht es in die Gastwirtschaften zum Grünkohlessen. „Da der 21. Februar in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, erwarten wir besonders viele Gäste aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg“, teilte die Marketingleiterin der Föhr Tourismus GmbH, Sandra Lessau, mit.
Im Ostseebad Grömitz im Kreis Ostholstein wird erstmals ein Biike- Feuer lodern. Es soll um 16.30 Uhr am Strand neben der Seebrücke angezündet werden. Zuvor gibt es einen Fackelumzug mit Musik. Zum Aufwärmen bieten umliegende Restaurants heiße Getränke und deftige Grünkohlgerichte an. Während das Biikebrennen in Nordfriesland traditionell das Ende des Winters symbolisiert, sieht man das an der Ostseeküste eher als Mittel, um in der Wintersaison Übernachtungsgäste anzulocken. So kombiniert Grömitz das Ostseefeuer mit Grünkohlparty und Cross-Golf am Strand zu einem Wochenendprogramm, das nach Angaben von Tourismusdirektor Olaf Dose- Mielkley speziell jüngere Gäste ansprechen soll.