An der Tafel eines Klassenraumes wurde ein Amoklauf an der Gesamtschule Reinfeld angekündigt. Die Polizei kontrollierte alle Schüler.

Reinfeld. Ein Text auf einer Schul-Tafel hat an der Gesamtschule Reinfeld einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.

"Jemand kündigte dort eine Bedrohungslage für den Freitag an", erklärte eine Sprecherin der Kriminalpolizei in Bad Oldesloe. Die Polizei müsse solch eine Ankündigung, die einen Amoklauf vorhersagte, ernst nehmen und alles Erdenkliche zur Vermeidung tun.

Deshalb fuhren bereits am Donnerstagabend Polizisten zur Schule und durchsuchten das Gelände und die Gebäude - gefunden wurde allerdings nichts. Somit entschieden sich die Beamten auch am Freitag mit rund 20 Mann in die Schule zu kommen und alle Schüler vor Unterrichtsbeginn zu durchsuchen.

Doch im kleinen Reinfeld sprach sich schnell herum, was am Donnerstag in der Gesamtschule passierte und darum schlugen nur rund 125 der 960 Schüler überhaupt am Freitagmorgen in der Schule auf. Die Beamten kontrollierten jeden von ihnen, es ging ruhig zu - und wieder wurde nichts gefunden.

Zwar hatte die Schulleitung eigentlich geplant, den Unterricht trotz der Drohungen planmäßig durchzuführen, dieser fiel aber dennoch aus. Mit nur wenigen Kinder pro Klasse machte ein normaler Betrieb keinen Sinn. Die Kinder und Jugendlichen wurden nach Hause geschickt.

Die Polizei ermittelt weiter auf Hochtouren und versucht alles, um den Verantwortlichen für die Drohung, die durchaus nur ein dummer Streich gewesen sein kann, zu finden. "Bei solchen Großeinsätzen fallen nicht selten Kosten an, die im fünfstelligen Bereich liegen und diese können dem Verantwortlichen in Rechnung gestellt werden", erklärte die Polizei-Sprecherin weiter, dass dem Täter nicht nur strafrechtlich ein Verfahren für "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat" droht, sondern auch finanzielle Ansprüche an den Täter gestellt werden können.

Die Reinfelder Schulleitung entschied bereits am Freitag, dass am folgenden Montag regulärer Schulbetrieb stattfinden soll. Ob dann wieder Polizei präsent sein wird, ist noch offen.