In Vechta ist am Mittwoch im Hinblick auf eine Bombenentschärfung am Sonntag ein Splitterschutzwall aus Containern errichtet worden.

Vechta. In Vechta laufen letzte Vorbereitungen für die Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Am Mittwoch errichteten Helfer rund um den Bombenfundort eine 5 Meter hohe und 20 Meter breite Schutzwand aus Schiffscontainern und Strohballen. Durch die in Niedersachsen bísher einmalige Schutzmaßnahme könne auf die Komplett-Evakuierung eines nahe gelegenen Krankenhauses verzichtet werden, sagte Vechtas erster Stadtrat Josef Kleier.

Nach seinen Angaben werden bei der Entschärfung am kommenden Sonntag bis zu 700 Helfer im Einsatz sein, darunter rund 500 Ehrenamtliche. Rund 8500 Menschen müssen das Gebiet einen Kilometer rund um den Fundort verlassen. Neben einem Alten- und einem Pflegeheim werden zwei Gefängnisse mit insgesamt 450 weiblichen und männlichen Insassen geräumt. „Die Polizei wird von Haus zu Haus gehen, um sicherzugehen, dass alle Bewohner die Sicherheitszone verlassen. Wir gehen davon aus, dass 99 Prozent der Aufforderung, das Gebiet zu verlassen, nachkommen“, sagte Kleier.

Die Verantwortlichen der Stadt hoffen, dass die Bombe an Ort und Stelle entschärft werden kann. Ist dies nicht der Fall, soll der Blindgänger kontrolliert gezündet werden, nach Möglichkeit auf einem eigens angelegten Sprengplatz. Gelingt die Entschärfung, könnte bereits am frühen Nachmittag Entwarnung gegeben werden.

Bei dem Blindgänger handelt es sich vermutlich um eine amerikanische 500-Kilogramm-Bombe. Sie liegt in fünf Metern Tiefe auf einem Feld am Rande der Innenstadt. Hinweise auf den Sprengkörper ergaben sich bei der Auswertung von Luftbildaufnahmen. Wegen eines Flugplatzes war Vechta während des Zweiten Weltkriegs Ziel von Bombardements.