Neben einem Krankenhaus, einem Pflege- und einem Altenwohnheim müssen auch zwei Gefängnisse geräumt werden.

Vechta. Rund 8500 Menschen sind in Vechta am Sonntag nach Weihnachten (27. Dezember) von der Entschärfung eines Weltkriegsblindgängers betroffen. Neben einem Krankenhaus, einem Pflege- und einem Altenwohnheim müssen auch zwei Gefängnisse geräumt werden. 150 weibliche Häftlinge der Justizvollzugsanstalt für Frauen und rund 300 männliche Gefangene müssen an andere Orte gebracht werden, sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Hannover. Insgesamt sind einige hundert Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz im Einsatz.

Für die Bevölkerung richtet die Stadt in einer Schule ein Evakuierungszentrum ein. Für Kinder gibt es in einem Kindergarten ein Betreuungsangebot, sagte ein Sprecher der Stadt. Ein besonderes Problem dürfte für manchen Bewohner der ländlichen Kreisstadt die Versorgung von Haustieren sein. In das Evakuierungszentrum dürfen diese aus hygienischen Gründen nämlich nicht, hat die Stadt bereits klargestellt. Vom Fundort der Bombe wird ein Sicherheitsradius von 1000 Metern gezogen. Wie lange die Entschärfung und damit die Räumung von Stadt und Gefängnissen dauere, lasse sich im Vorfeld nicht sagen, sagte der Ministeriumssprecher. Die Gefangenen sollen am Sonntagmorgen unter anderem in die Justizvollzugsanstalten nach Meppen, Oldenburg und Hannover gebracht werden. Bei Luftbildauswertungen war ein möglicher Blindgänger im ländlichen Ortsteil Füchtel entdeckt worden. Wegen der fehlenden Bebauung, die vor Bombensplittern schützen könnte, will die Stadt in der kommenden Woche eine Containerwand gegen Splitterflug aufstellen.