Der Flughafen Lübeck muss schließen, wenn bis Ende Februar kein Käufer gefunden wird. Nun wehren sich Wirtschaftsverbände.

Lübeck. Vertreter von Lübecker Wirtschaftsverbänden haben am Mittwoch Unterschriften für das Bürgerbegehren zur Erhaltung des Flughafens der Hansestadt gesammelt. Der Regionalflughafen sei kein Millionengrab, sondern habe das Potenzial, Aufschwung und Arbeitsplätze für Lübeck zu schaffen, sagte der Präses der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck, Bernd Jorkisch. Auch der Einzelhandelsverband, der Hotel- und Gaststättenverband, der Lübecker Verkehrsverein, die Kaufmannschaft und die Handwerkskammer beteiligten sich an der Aktion.

„Der Flughafen stärkt Tourismus, Einzelhandel und Logistikwirtschaft und ist eine logische Ergänzung zur geplanten festen Fehmarnbelt-Querung“, sagte Jorkisch. „Sein Erhalt sichert Steuereinnahmen sowie die bereits getätigten Investitionen und vermeidet Kosten von rund 20 Millionen Euro, die bei einer Abwicklung entstehen würden.“ Die IHK hat 50000 Euro für einen von ihr gegründeten Förderfonds für den Flughafen zur Verfügung gestellt und Unternehmen des Kammerbezirks gebeten, sich ebenfalls finanziell zu engagieren.

Das von CDU, FDP und den Bürgern für Lübeck initiierte Bürgerbegehren richtet sich gegen einen mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken gefassten Beschluss der Bürgerschaft, den Flughafen zu schließen, wenn bis Ende Februar kein Käufer gefunden wird. „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Aktion zufrieden und glauben, dass wir es schaffen können“, sagte der Geschäftsführer der CDU- Fraktion in der Lübecker Ratsversammlung, Oliver Fraederich. Für den Erfolg des Bürgerbegehrens müssen sich bis zum 7. Januar rund 17500 Wahlberechtigte in Listen eintragen.

„Wir freuen uns über den gewaltigen Zuspruch und die Unterstützung, denn wir kämpfen für unsere Arbeitsplätze“, sagte die Vorsitzende des Flughafen-Betriebsrats, Doris Böhnke. Es gebe jedoch auch Störaktionen von Flughafengegnern. Unterschriftensammler seien beschimpft und bespuckt worden. Geschäftsleuten sei gedroht worden, man werde nicht mehr bei ihnen kaufen, wenn sie weiter Unterschriftenlisten in ihren Läden auslegten, sagte Böhnke.