Die Angeklagten sollen 700.000 Handy-Nutzer betrogen haben. Erste Mitarbeiter von Call-Centern geladen, über die die Chats betrieben wurden.
Kiel. Der Prozess um millionenfache Abzocke mit Flirt-SMS ist vor dem Kieler Landgericht fortgesetzt worden. Die Große Wirtschaftsstrafkammer hat für den fünften Verhandlungstag Polizeiermittler und erste Mitarbeiter von Call-Centern geladen, über die die Flirt-SMS-Chats betrieben wurden. In dem Verfahren wird sechs Angeklagten gewerbsmäßiger Bandenbetrug und Beihilfe dazu vorgeworfen. Sie sollen rund 700.000 Handy-Nutzer um gut 46 Millionen Euro geschädigt haben. Ihre zwölf Verteidiger versuchten bisher vergeblich, das Gericht und eine der Staatsanwältinnen ablehnen zu lassen. Drei der Angeklagten sitzen seit Dezember 2008 in Untersuchungshaft. (lno)