Die Stadt hat den neuen Bebauungsplan für Port Olpenitz genehmigt und damit den Weg für das 500 Millionen Euro Feriendorf freigemacht.
Kappeln. Ein ehemaliger Marinestützpunkt wird nun zu einem luxuriösen Feriendorf an der Ostsee. Ein kleines Dubai in Kappeln: elegante Buchten für Segelboote, schicke Wohnungen, Promenaden. Wer genau hinschaut, sieht, das sich die Architekten vom Port Openitz ein paar Ideen bei den gigantischen Bauprojekten in der Glitzerwelt am Persischen Golf abgeguckt haben. Dort entstand das das Mega-Projekt "The Palm Jumeirah".
Während in dem Emirat die drei künstlichen Palmeninseln schon ins Wasser ragen, ist in Port Openitz für heute ist die Grundsteinlegung für das Millionen-Projekt auf einem ehemaligen Militärgelände vorgesehen. Die Stadtvertretung hat zuvor den „B-Plan Nr. 65“ mit großer Mehrheit beschlossen. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hatte auf eine Klage von Naturschutzverbänden den ursprünglichen Bebauungsplan gekippt, weil dieser aus Sicht der Richter nicht mit Natur- und Umweltschutz vereinbar war. Durch Vermittlung von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) war nach dem Urteilsspruch schließlich eine Einigung zwischen allen Beteiligten herbeigeführt worden.
Die Naturschützer hatten durchgesetzt, dass der Nordhaken an der Schleimündung nicht bebaut werden darf. "Die Wirtschaftlichkeit ist deshalb schwieriger geworden", betonte Harm. Statt der Villen auf dem Nordhaken sollen nun an der Mole vier Meter über dem Wasserspiegel schwimmende Häuser entstehen. "Bevor in Olpenitz ein Haus nass wird, steht ganz Hamburg unter Wasser", sagte er und trat in seinen Ausführungen über die Pläne am Freitag so Spekulationen über mögliche Überschwemmungen entgegen.
Die Zahl von rund 1000 Ferienhäusern und -wohnungen auf dem 170 Fußballfelder großen Areal bleibe erhalten. Zudem soll auf der Ausgleichsfläche für den Nordhaken im Südareal ein Golfplatz entstehen. Das Gesamtprojekt könnte rund 1000 Arbeitsplätze schaffen.
Die geplante Bettenanzahl sei von 7000 auf 6000 verringert worden, weil statt zwei nur noch ein Hotel gebaut werde, sagte Harm. Der Freizeithügel mit Spaßbad, Schiffs-Winterquartier und möglicherweise einer Ski-Langlaufloipe werde auf die Hälfte und auf eine Höhe von 16 Metern verkleinert. Mit diesen Einrichtungen soll ein breites Freizeitangebot geschaffen werden, das auch außerhalb der üblichen Saisonzeiten ganze Familien an die Schlei lockt. Ebenfalls neu in den Planungen: An einer Flusslandschaft sind Ferienwohnungen vorgesehen. Für die Anbindung des ehemaligen Marinestützpunktes an die wenige Kilometer entfernte Stadt Kappeln soll es eine Schnellbuslinie und ein Wassertaxi geben. Die ersten Hauskäufer sollen Mitte 2010 einziehen können.