Wegen des Bombenangriffs auf entführte Tanklaster in Afghanistan droht der Bundeswehr ein juristisches Nachspiel.
Bremen. Er bereite Schadenersatzklagen vor, sagte am Donnerstag der Bremer Anwalt Karim Popal und bestätigte damit einen Bericht des „Weser-Kuriers“. Er werde nächste Woche nach Afghanistan fliegen und mit den betroffenen Familien reden.
„Ich bin selber Afghane und spreche daher die Sprache“, sagte Popal. Er habe gehört, dass die Bundesregierung den Familien 2000 US-Dollar Schadenersatz angeboten habe. „In Afghanistan kostet das Kilo Fleisch sechs Euro, wie kann man da mit 2000 Dollar eine ganze Familie entschädigen.“
Der Anwalt geht von mehr als 80 zivilen Opfern des Angriffs aus. „Ich bin mir sicher, es gibt Familien, die ein oder zwei Ernährer verloren haben“, betonte er. Die zurückgebliebenen Frauen und Kinder müssten eine angemessene Entschädigung bekommen. Bei dem Luftangriff auf zwei von Taliban entführte Tankwagen wurden am 4. September laut einem afghanischen Untersuchungsbericht 99 Menschen getötet. Dieser Bericht spricht von 30 zivilen Opfern. (lno)