Er werde aber nicht zahlen, betonte der 27 Jahre alte Schleswiger Christoph S., der im Internet zu der Party aufgerufen hatte.

Schleswig/Westerland. Einen Monat nach der größten unorganisierten Strandparty auf der Nordseeinsel Sylt hat der Initiator die erste Rechnung bekommen. „Der Sylt-Tourismus-Service will 20.230 Euro von mir“, sagte der 27-Jährige Christoph S.. Die Tourismusagentur bestätigte die Zahlungsaufforderung. Er werde nicht bezahlen, betonte der Schleswiger, der im Internet zu der Party aufgerufen hatte. Etwa 5000 junge Menschen waren der Einladung gefolgt. Dabei kam es auch zu Schlägereien und Alkoholexzessen. Die Party folgte dem Prinzip eines „Flashmobs“ – dabei gibt es keinen Veranstalter und jeder kann spontan teilnehmen.



Der Schleswiger sieht sich im Gegensatz zu den Sylter Behörden nicht als Veranstalter, sondern lediglich als Initiator. Er werde die Rechnung, die bis zum 28. Juli bezahlt werden soll, seinem Anwalt übergeben, sagte S. Dieser werde dann zunächst eine detaillierte Rechnung anfordern. Nach einigen Mahnbescheiden werde es wohl zum Prozess vor dem Verwaltungsgericht kommen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir den Prozess verlieren“, betonte Christoph S.


Außerdem erwartet den Initiator noch eine Rechnung der Gemeinde Sylt. „Wir stellen unsere Kosten unabhängig von der Sylt-Tourismus-Service in Rechnung“, sagte die Sprecherin der Gemeinde, Gabriele Gotthardt. Die Kosten sollen sich ebenfalls auf rund 20.000 Euro belaufen. Die Gemeinde hatte angekündigt, die Kosten gerichtlich durchsetzen zu wollen. Es müsse Klarheit geschaffen werden, wie solche Partys künftig zu behandeln seien.