“So etwas wie den Windpark Butendiek nahe der deutsch-dänischen Grenze würde man heute nicht mehr ohne weiteres genehmigen.“ Dies sagte Professorin...
"So etwas wie den Windpark Butendiek nahe der deutsch-dänischen Grenze würde man heute nicht mehr ohne weiteres genehmigen." Dies sagte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), kürzlich bei einem Besuch in Hamburg. Doch nach der vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (Hamburg) erteilten Genehmigung kann der Bertreiber ohne weitere Auflagen bis 2011 mit dem Bau beginnen.
Der Windpark, für den 34 Kilometer westlich von Sylt 80 Rotoren installiert werden sollen, liegt in einer Region, in der etwa 14 000 Schweinswale leben und ihre Jungen gebären. Die aufstrebende Windindustrie im Kreißsaal der Schweinswale - nur einer von vielen Eingriffen des Menschen, die die Meeresnatur beeinträchtigen.
Die Windparks seien derzeit noch ein "virtuelles Problem", denn bislang sei in deutschen Meeresgebieten noch keine Windenergieanlage gebaut, sagte Deutschlands oberste Naturschützerin. Und es sei fraglich, ob die vielen genehmigten Projekte auch alle umgesetzt würden. Wäre dies allerdings der Fall, würden sich nach heutigem Genehmigungsstand bald etwa 1200 Windmühlen in Nordsee und Ostsee drehen.
"Unsere Hauptsorge ist die Bauphase der Windparks, denn die Rammungen der Pfähle sind sehr laut", sagte Dr. Henning von Nordheim, wissenschaftlicher Direktor des Bundesamtes für Naturschutz.
"Deshalb darf nicht während der Reproduktionszeit der Wale gebaut werden. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass der spätere Betrieb permanent Geräusche ins Wasser abgibt. Erste Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass die Lärmentwicklung erträglich sein wird."