Babyflaschen aus Polycarbonat sollten nach Ansicht des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wegen möglicher Gesundheitsschäden...

Babyflaschen aus Polycarbonat sollten nach Ansicht des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wegen möglicher Gesundheitsschäden verboten werden.

Was ist der Hintergrund für diese Forderung? Grundstoff für Polycarbonat sei die Chemikalie Bisphenol A, vor der das Umweltbundesamt erst vor zwei Tagen gewarnt hatte, so der BUND. Bei Säuglingen und Kleinkindern könne die Substanz die Gehirnentwicklung beeinträchtigen, teilte die Organisation weiter mit. Nach Angaben des Umweltbundesamts findet sich der Stoff in vielen Alltagsgegenständen. Bisphenol A könne Einfluss auf das Prostata- und das Brustkrebsrisiko haben und die Spermienqualität beeinträchtigen.

Das Amt riet deshalb, bei Babyflaschen, Trinkgefäßen und anderen Lebensmittelbehältern auf Glasprodukte auszuweichen. Diese könnten ohne Gefahr erhitzt werden, was bei Plastikmaterialien problematisch sei. Ob Polycarbonat in einem Plastikprodukt enthalten ist, sei an der aufgedruckten Ziffer 7 oder dem Kürzel "PC" zu erkennen.

Die Tatsache, dass geringe Mengen des Stoffs das Hormonsystem von Menschen und Tieren schädigen können, sei seit mehr als zehn Jahren bekannt, teilt der BUND mit. "Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung muss endlich handeln und ein Verbot von Polycarbonat in Babyfläschchen auf den Weg bringen", forderte BUND-Chemieexperte Heribert Wefers.