Nicht nur der Saturn, auch dessen zweitgrößter Mond Rhea ist von einem Ring umgeben. Das hat ein Astronomenteam unter deutscher Beteiligung mit der Raumsonde “Cassini“ entdeckt.

Washington. Das Ringsystem um Rhea sei das erste, das jemals um einen Mond gefunden wurde, teilte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im südniedersächsischen Katlenburg-Lindau gestern mit. Das Ergebnis der Untersuchungen, an denen auch britische und amerikanische Forscher beteiligt sind, ist im US-Fachjournal "Science" (Bd. 319, S. 1380) veröffentlicht worden.

Die Sonde "Cassini" umkreist den Saturn seit dem Jahr 2004 und untersucht dabei auch dessen Eismonde. Der nach Titan zweitgrößte dieser Monde ist Rhea. Dieser Himmelskörper mit einem Durchmesser von 1528 Kilometern umläuft seinen Mutterplaneten in einer mittleren Entfernung von 526 000 Kilometern etwa alle viereinhalb Tage. Mithilfe spezieller Messinstrumente wie Elektronen- und Staubdetektoren an Bord von "Cassini" hat das internationale Wissenschaftlerteam nun herausgefunden, dass Rhea von einem Ringsystem umgeben ist. Dieses System ist den Untersuchungen zufolge eine aus Staub und kleinen Steinbrocken bestehende Scheibe mit einem Durchmesser von mehreren Tausend Kilometern.

Ein optischer Nachweis des Ringes sei allerdings noch nicht gelungen, schreiben die Max-Planck-Forscher. Dies liege wohl unter anderem an der Verteilung der zentimetergroßen Teilchen. Ideal wäre ein Blick direkt auf die Ringkante. Bisher sei "Cassinis" Kamera aber in einer solchen Position noch nicht gewesen.

Der Saturn ist von der Sonne aus gesehen der sechste Planet unseres Sonnensystems und nach Jupiter der zweitgrößte. Er besteht zu 97 Prozent aus Wasserstoff und hat von allen Planeten im System die geringste Dichte.