Zwei kleine Kinder und einen Vollzeitjob als Leiterin einer Max-Planck-Gruppe – so etwas geht nur mit viel Disziplin. Und mit Leidenschaft. Wenn Melanie Schnell von ihren Experimenten mit Molekülen erzählt und von den Instrumenten, die sie dafür gebaut hat, sprudelt es nur so aus ihr heraus. Die 35-Jährige klingt dann so, als sei sie gerade zum ersten Mal eingetaucht in die Welt der kleinsten Bausteine.
Melanie Schnell wuchs in Soltendieck in der Lüneburger Heide auf, und weil sie gern im Garten arbeitete, wollte sie dies zum Beruf machen, bis sie im Chemieunterricht lernte, woraus sich Pflanzen und alles andere um sie herum zusammensetzen – aus Molekülen.
Die Faszination blieb. Sie versuchte sich zwar kurz an der Medizin, studierte dann aber Chemie in Bonn und Hannover. Nach Stationen in Italien, den USA und in Berlin kam sie nach Hamburg. Dort arbeitet sie jetzt in dem neuen Großprojekt „Hamburg Centre for Ultrafast Imaging“. Die Forscherin hat schon etliche Stipendien und Auszeichnungen erhalten, zuletzt dafür, wie gut sie Beruf und Familie zusammenbringt und damit andere Forscherinnen ermutigt. Es gebe auch Durststrecken, „man muss durchhalten können“, sagt sie. Aber wenn ein Versuch glücke, entschädige das Hochgefühl für alles. Ihre Freizeit verbringt die Forscherin mit Mann und Kindern. Und sie liest historische Romane, etwa von Dan Brown: „Je dicker, desto besser“.