Wespen sind nicht boshaft, sie sind auch nicht aktiv aggressiv. Sie stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Das ist der Fall, wenn sie sich in der Kleidung verirrt haben, dort möglicherweise in die Enge geraten und keinen Ausweg finden; wenn sie in den Mund gelangen; wenn man barfuß auf eine Wespe tritt oder sich ihnen mit heftigen Bewegungen nähert. Auch wenn man ihren Nestern nahe kommt oder diese beschädigt, können die Wespen in Panik geraten. Auch ist es besser, sich nicht in der Nähe der zumeist gut erkennbaren Ein- und Ausflugschneise der Tiere zu stellen.
Wer sie von "ihrem" Futter vertreiben möchte, läuft aber auch Gefahr, gestochen zu werden. Deshalb sollten Kinder im Sommer besser mit Strohhalm aus Getränkedosen trinken. Wespen werden von süßen Getränken angelockt und krabbeln in die Dosen hinein. Der Strohhalm schützt davor, dass das Tier mitgeschluckt wird und ins Innere des Halses sticht, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder" in Bonn. Auf Spielplätzen heißt es einfach: aufpassen, abdecken, auch Obst unter Verschluss halten. Vorsicht auch bei Speiseresten am Kindermund! Selbst kleine Mengen locken Bienen und Wespen an. Setzt sich eine Wespe auf das Kind, kann sie vorsichtig abgestreift werden. Nicht wegpusten!
Selbst wer alles beherzigt, kann Pech haben und gestochen werden. Dann sollte die Stichwunde zunächst gekühlt werden, etwa mit einem Kühlkissen oder einem kalten nassen Lappen. Auch das Auftragen einer kühlenden Insektenstich-Salbe hilft.
Sticht die Wespe innerhalb des Mundraums, sollte zur Vorsicht wegen der Erstickungsgefahr sofort der Notarzt gerufen werden. Als Erste Hilfe bei leichter Atemnot eignen sich kalte Umschläge um den Hals und Eiswürfel zum Lutschen. Falls vorhanden, können Eltern ihren Kindern auch ein Cortisonzäpfchen geben, rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Wenn sich nach dem Stich allergische Reaktionen einstellen, die Stichwunde zum Beispiel stark anschwillt, oder wenn bekannt ist, dass der Patient auf Insektenstiche allergisch reagiert, gleich zum Notarzt fahren. Allergiker sollten ohnedies in diesen Tagen ihr Notfallset stets bei sich tragen: Es enthält ein Corticosteroid, ein Antihistaminikum sowie Adrenalin zur Selbstinjektion (Fast-Jet), das in den Oberschenkel gespritzt wird.