Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lauenburg: Die Wendung hat ihren Ursprung in den antiken und mittelalterlichen Vorstellungen, die der Leber den Sitz der Gefühle und Temperamente zuschrieben und sie als Urheber der Triebe und auch des Blutes betrachteten. Vor dem 16. Jahrhundert hieß es dabei noch schlicht, jemandem sei „etwas“ über die Leber gekrochen, wenn die Person von Missmut gepackt war. Seitdem aber, weil eine Laus eben etwas besonders Kleines und Unwichtiges ist und noch dazu einen netten Anlautreim mit Leber bildet, verdeutlicht man mit dieser Redensart spöttisch, dass sich jemand von einer Nichtigkeit die Laune verderben lässt.
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