Wenn es im Laufe dieses Jahrhunderts im Schnitt zwei Grad wärmer wird - fühlen sich dann die Menschen nicht wohler? Untersuchungen der Universität Essen zeigten, dass sich viele Menschen über ein wärmeres Klima freuen würden. Und was spricht gegen Weinreben an den Elbhängen in Blankenese und echte Palmen in den Beach-Clubs? Doch dieses auf den ersten Blick sympathische Zukunftsszenario hat auch Schattenseiten.
Bereits jetzt breiten sich Wärme liebende Infektionserreger aus, die Menschen gefährlich werden können. Zecken mit den Erregern der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis, Hirnentzündung) und Borreliose verbreiten sich nordwärts. Vom milderen Klima profitiert die Asiatische Tigermücke, die Dengue-Fieber überträgt.
Allergiker könnten vermehrt unter dem längeren Pollenflug leiden. Kinder, ältere Menschen und Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen reagieren besonders empfindlich auf Hitzewellen, die häufiger und intensiver auftreten werden. Auch deshalb sollten die Gebäude der Zukunft gut isoliert sein - sie halten nicht nur im Winter die Wärme in den Räumen, sondern schirmen auch im Sommer die Hitze ab. Und wenn die norddeutschen Sommer trockener werden, so leiden die Binnenschiffer und auch die Landwirte in Brandenburg und der Lüneburger Heide.