Zwischen Musik und Heilkunde besteht eine uralte Partnerschaft. Wie lange sie zurückreicht, beweist der Fund eines Mammut-Schädels, der als Heil-Zeremonien-Trommel genutzt wurde. Dieses älteste Zeugnis vom Einsatz der Musik in der Heilkunde ist mehr als 10 000 Jahre alt und wurde in einer steinzeitlichen Siedlung in der heutigen Ukraine ausgegraben. Aus den späteren Hochkulturen des alten China, Ägyptens, im Zweistromland und aus der Antike sind viele Zeugnisse und Dokumente über eine Verwendung von Musik zu Heilzwecken überliefert.
Schon in prähistorischer Zeit war die Musik stets in einem ganzheitlichen Zusammenhang von Behandlung, Ritual und gesellschaftlichem Leben eingebettet. Ihre Heilkraft durch das bewusste Hören von Musik und dem aktivem Musizieren wird in allen Kulturen beschrieben.
Die Musiktherapie als eigenständiges Berufsbild entstand im vergangenen Jahrhundert Ende der fünfziger Jahre. Dabei kamen als wichtige Elemente zur Musik das Gespräch beziehungsweise die Reflexion über die Gefühle hinzu, die die Musik auslöst. Damit wurde zum einen die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Patient wichtig und zum anderen die Besonderheit und Kraft des Mediums Musik genutzt. (HA)