Ureinwohner im Amazonasgebiet haben die Technik zur Aufbereitung von menschlichen Fäkalien zu Humus vor Jahrhunderten entwickelt.
Berlin. „Die Natur kennt keine Abfälle“ heißt eine neue Ausstellung in Berlin über die aus menschlichen Abfällen erzeugte Wundererde „Terra Preta“. Zu sehen ist die Schau ab 14. Juni im Botanischen Museum in Berlin-Dahlem. Die von Ureinwohnern im Amazonasgebiet vor Jahrhunderten entwickelte Technik stellt aus Fäkalien und anderen organischen Abfällen einen nährstoffreichen Humus her, teilte das Museum am Donnerstag in Berlin. Die Ausstellung gebe einen spannenden Einblick in die Terra-Preta-Forschung und neue Projekte.
„Die Terra-Preta-Technologie ist heute das Zauberwort im Bereich nachhaltiger Ressourcennutzung, Klimaschutz und städtischer Landwirtschaft“, hieß es weiter. Sie unterscheide sich deutlich von der herkömmlichen Kompostierung: sie basiert auf einer verbesserten Kompostierung sowie auf Milchsäurefermentation unter Verwendung von Holzkohle. Mit Hilfe der Terra-Preta-Technologie wird der Atmosphäre für längere Zeit und mehr Kohlendioxid entzogen und in Böden gespeichert, als bei der herkömmlichen Kompostierung. Die hergestellte sehr nährstoffreiche Erde kann als Ersatz für Dünger verwendet werden.
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Eröffnet wird die Ausstellung am 13. Juni (18 Uhr) anlässlich der bundesweiten Woche der Botanischen Gärten mit dem Motto „Nachwachsende Rohstoffe: Pflanzen – Produkte – Perspektiven“. Im kommenden Jahr soll sie in Chemnitz gezeigt werden.