An diesem Freitag erscheint das neue Kult-Smartphone. Apple behauptet, es gebe Lieferschwierigkeiten für das iPhone 6. Das heizt den Hype an – auch, weil das neue iPad ebenfalls bald herauskommt.
Hamburg. Es sind inzwischen Dutzende, die sich vor dem Hamburger Apple-Store am Jungfernstieg versammelt haben. Einige campen hier. In Berlin spielen sich vor dem Apple Store dieselben Szenen ab. Das neue iPhone 6 und das iPhone 6 Plus sollen von diesem Freitag an verkauft werden. Das führt zu einem neuerlichen Hype unter den Apple-Jüngern.
Apple ist Kult in weiten Kreisen junger, kaufkräftiger Smartphone-Nutzer, das jetzt kommende iPhone 6 und seine Mega-Variante iPhone 6 Plus mit weiteren Features sowieso.
Das neue iPhone 6 und 6 Plus im Test
Offenbar haben auch die Vorbestellungen für die neuen iPhones bisherige Rekorde gebrochen. Das sagt die gut geölte PR-Maschinerie des Unternehmens aus Cupertino. Innerhalb von 24 Stunden sei die Marke von vier Millionen Vorbestellungen überschritten worden, so Apple. Viele Kunden müssten bis Oktober warten, um ihre neuen iPhones zu erhalten.
Bloomberg berichtet, dass viele Apple-Fans, die am Freitag ein neues iPhone 6 kaufen wollen, zum Teil mit alten iPhones „bezahlen“ werden. Die gebrauchten Geräte können mehrere Hundert Dollar wert sein, dank der wachsenden Nachfrage nach Vorgängermodellen, sowohl in Schwellen- als auch in Industrieländern.
In diesem Jahr werden bis zu drei Viertel der Amerikaner, die ein neues Modell haben wollen, ihre älteren Geräte in Zahlung geben, schätzt Roger Entner, Analyst bei Recon Analytics LLC. Das bedeutet, dass bis zu 22,5 Millionen alte iPhones zurückgegeben werden. Im vergangenen Jahr gaben nur etwa die Hälfte der Nutzer ihr altes iPhone in Zahlung.
IDC prognostiziert, das Apple Inc. in diesem Jahr bis zu 65 Mio. iPhone 6 und iPhone 6 Plus verkaufen wird. Die Mobilfunkbetreiber haben die Verbraucher mit Werbung zugeschüttet: iPhone-Upgrades alle zwei Jahre ein Leben lang oder das Versprechen, jedes Konkurrenzangebot um 50 Dollar zu unterbieten.
Viele der gebrauchten Handys gehen in Schwellenländer in Asien, Südamerika und Osteuropa, wo sich viele Verbraucher das neueste iPhone nicht leisten können. Bei NextWorth Solutions Inc., die von Verbrauchern elektronische Geräte kauft, werden 75 Prozent der gebrauchten iPhones ins Ausland verschifft.
Alte Geräte an neue Nutzer zu vermitteln kann ein profitables Geschäft sein. So zahlt der Wiederverkäufer Gazelle Inc. einem Kunden nicht selten 275 Dollar für ein iPhone5 in gutem Zustand. Dasselbe Gerät kann bei EBay mehr als 460 Dollar bringen.
Doch noch immer gibt es Spielraum, die Wiederverwendung oder das Recycling alter Geräte zu verbessern. Weniger als 20 Prozent der 130 Millionen Mobiltelefone, die jährlich abgelegt werden, werden wiederverwendet oder recycelt, teilt Movaluate mit, die gebrauchte Smartphones bewertet. Demnach verschwinden mehr als 104 Millionen Geräte in Schubladen oder landen auf Müllkippen.
Das neue iPhone passt nicht mehr in jede Hosentasche. Die Bildschirmdiagonale wird 14 Zentimeter betragen 5,5 Zoll. Das neue iPhone ist in ein Gehäuse aus Aluminium eigepackt. Es ist mit 6,9 Millimetern das dünnste iPhone, das Apple je auf den Markt gebracht hat. Die neuen Modell wiegen 129 und 172 Gramm, das ist mehr als das iPhone 5S mit 112 Gramm. Wer das neue iPhone 6 Plus mit 128 Gigabyte Speicher und ohne Mobilfunkvertrag kaufen will, muss dafür 1000 Euro berappen. Die kleine Variante ist für 700 Euro zu haben.
Nach neuen iPhones will Apple Mitte Oktober laut Medienberichten auch die nächste iPad-Generation vorstellen. Erwartet werden erneuerte Modelle in den zwei bisherigen Bildschirmgrößen, spekuliert wurde aber bereits auch über ein größeres Apple-Tablet im kommenden Jahr. Die Website „Daily Dot“ schrieb unter Berufung auf informierte Personen, die neuen iPads würden am 21. Oktober vorgestellt, der Finanzdienst Bloomberg nannte als Zeitraum Mitte Oktober ohne genaueres Datum.