Fast 30 Millionen Deutsche haben den Online-Test gemacht. Hacker hatten E-Mail-Konten geknackt. Die Hintergründe sind noch rätselhaft.

Bonn/Hamburg. Seit Bekanntwerden des gigantischen Datenklaus bei Millionen deutscher E-Mail-Konten im Januar haben 29,3 Millionen Nutzer mit Hilfe der eingerichteten Website überprüft, ob sie betroffen waren. Bei 1,57 Millionen dieser Anfragen habe das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung verschickt, da sich die Adressen unter den rund 16 Millionen gestohlenen Identitäten befanden, teilte die Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

Das BSI hatte am 21. Januar öffentlich gemacht, dass bei der Analyse automatisierter Computer-Netzwerke die gestohlenen Zugangsdaten von 16 Millionen E-Mail-Fächern entdeckt worden seien. Durch den Datenklau können Betrüger möglicherweise auch auf andere Nutzerkonten zugreifen, etwa in sozialen Netzwerken oder Online-Shops, falls dort dieselben Anmeldedaten verwendet werden.

Ob der Datenklau strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht, ist fraglich. Die gefundenen Daten, die die Staatsanwaltschaft Verden an der Aller an das BSI weitergeleitet hatte, stammten aus mehreren Quellen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Datenhehlerei sei nach deutschem Strafrecht nicht strafbar. Die Daten seien zudem im Ausland sichergestellt worden. Es gebe auch noch keine Hinweise auf einen Missbrauch der Daten oder entstandene Schäden, sagte der Sprecher.

Wer fürchtet, von dem Datenklau betroffen zu sein, kann unter sicherheitstest.bsi.de weiterhin seine E-Mail-Adresse überprüfen lassen. Der Ansturm besorgter Internetnutzer brachte die BSI-Server zeitweise an ihre Belastungsgrenze.