Politik lobt zur Eröffnung Bedeutung der Branche - und mahnt, Jugendschutz nicht zu vergessen. 250.000 Besucher bis Sonntag erwartet.

Köln. Mit einem großen Besucheransturm hat am Donnerstag die Computerspiele-Messe Gamescom fürs Publikum eröffnet. Schon Stunden vor dem Beginn warteten zahlreiche Fans an den Eingängen der Messe in Köln, nach dem Einlass bildeten sich an den Ständen beliebter Titel sofort lange Schlangen. Die Koelnmesse sprach von einem "sehr gelungenen Start“, bis Sonntag rechnet sie mit mehr als 250.000 Gästen in den Messehallen. Ab Freitag soll die Spiele-Party abends mit einem Festival in der Stadt weitergehen.

Auf der Messe zeigen mehr als 600 Aussteller die Trends der Branche. Für viele der größtenteils männlichen Besucher dürften Ego-Shooter, Action- und Rollenspiele im Mittelpunkt stehen, großer Andrang herrschte etwa bei "Assassin’s Creed 3“ und "Aion“, "Far Cry 3“ und "Fifa 13“. Immerhin: Die Messehallen sind klimatisiert. Etwas weniger los war zunächst im Bereich für mobile Spiele, den die Messe neu eingerichtet hatte. Dort präsentieren unter anderem LG und Samsung ihre Geräte.

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Über die gesellschaftliche Bedeutung von Computerspielen ging es auf einem Kongress. Sie seien ein Kulturgut, postulierte Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Branchenverbandes BIU. Und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung diskutierten, ob Deutschland Exportweltmeister in Sachen Games werden könnte.

Die wirtschaftliche Relevanz der Spielebranche hob auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei der offiziellen Eröffnung hervor. "Wir wissen in der Politik um die Bedeutung dieses Marktes, um die Bedeutung dieser Industrie“, sagte sie am Mittwochabend. Der Politik komme die Rolle zu, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen und für Vernetzung und Kooperation zu sorgen, damit sich Entwickler und Publisher wohlfühlen.

Dabei sei aber wichtig, Themen wie Medienkompetenz und Jugendschutz nicht außer Acht zu lassen: "Es ist keine Übertreibung, dass Games bereits jetzt für die junge Generation ein Leitmedium sind. Wir müssen junge Nutzer vor möglichen Gefahren schützen.“ Kraft plädierte dafür, den Umgang mit Spielen auf den Lehrplan der Schulen zu bringen. Die Landesregierung wolle die Initiative digitales Medienland NRW ausbauen und dabei verstärkt Akzente bei digitalen Medien setzen.