Zeitweise wurde kein einziger Gast mehr auf das Gelände der größten Spielemesse Europas gelassen: Die Gamescom 2011 wurde von den Besuchern überrollt.
Köln. Spielen, zocken, gamen ohne Pause - die Gamescom 2011 bricht ihre eigenen Rekorde. Europas größte Spielemesse in Köln ist am Abschlusswochenende von einem Besucheransturm regelrecht überrollt worden. Am Samstag, dem vorletzten Tag, wurde zeitweise kein einziger Fan mehr auf das Gelände gelassen. Vor den geschlossenen Kassen bildeten sich darauf riesige Menschentrauben. Was am Samstag noch Stress bedeutete, war zum Abschluss eine gute Nachricht: Noch nie waren so viele Menschen auf der Gamescom. Die Veranstalter rechneten am Sonntag in ersten Schätzungen mit einem Rekord von insgesamt 275 000 Besuchern.
Das sind fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Bei der Gamescom hatten 550 Aussteller ihre Neuheiten gezeigt. Zu den Trends gehörten Online-Spiele und 3D-Animationen, für die man keine Spezialbrille benötigt. Weiterer Schwerpunkt waren Smartphone- Apps, die zunehmend zur Konkurrenz für etablierte Konsolen-Hersteller werden. „Da ist ein deutlicher Wandel zu erkennen: Computerspiele werden immer mobiler“, sagte Sprecher Tim Endres. Dennoch seien die Konsolenspiele weiterhin die „wichtigste Säule des Marktes“.
Nach Angaben der Veranstalter begeisterten sich die Besucher nicht nur fürs „Daddeln“ an den Konsolen. Erstmals gab es auf der Spielemesse einen eigenen Bereich für Medienpädagogik. Beim „Gamescome-Campus“ standen Themen wie Jugendschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz im Vordergrund.
Viele Gamer hatten am Samstag vor den Messehallen kehrt machen müssen. Der Eingang war am Samstagmittag wieder geschlossen worden, weil sich schon mehr als 60 000 Menschen auf dem Messegelände tummelten. Die Veranstalter wollten deren Sicherheit nicht gefährden. Daher wurde extra ein Entertainment-Programm außerhalb der Messe organisiert. Am Samstagnachmittag und Sonntag kehrte Routine ein.