Ein Entwickler-Team aus Österreich hat die Datensammelerei von Internet-Unternehmen nun in dem Computerspiel „Datadealer“ aufgegriffen.
Berlin/Wien. Im Zeitalter von Facebook und Google wird Datenschutz groß geschrieben. Ein Entwickler-Team aus Österreich hat die Datensammelerei von Internet-Unternehmen nun in einem Computerspiel aufgegriffen, das diese Woche als erste Demo veröffentlicht wurde. In „Datadealer“ schlüpft der Nutzer in die Rolle eines Datensammlers, der sich mit dem geschickten Handel von Daten im Netz eine goldene Nase verdient – frei nach der Devise: „Persönliche Daten sammeln – und das möglichst hemmungslos und in ganz großem Stil“.
Viele Monate Recherche und knapp 3000 Arbeitsstunden hat das kleine Team aus Wien in die Entwicklung des Browserspiels gesteckt, mit dem sie nach eigenen Angaben kein kommerzielles Ziel verfolgen. Die meisten Geschichten haben sie sich dabei aus der Realität abgeschaut. „Ob Kundenkarten, Smartphones oder Internet – überall hinterlassen die Nutzer ihre digitalen Alltags-Spuren und wissen oft viel zu wenig, was mit ihren Daten eigentlich geschieht“, erklären die Macher. Mit Witz und Ironie wollen sie Aufklärung betreiben, welche Daten es gibt, wer sie aus welchen Gründen sammelt, wofür sie sich nutzen lassen und welche Folgen es haben kann.
Datadealer lehnt sich ausdrücklich an populäre Spiele aus Facebook wie Mafia Wars oder Farmville an. Durch ihr begrenztes Budget könnten sie allerdings nicht mithalten mit milliardenschweren Spieleschmieden wie Farmville-Entwickler Zynga. Das vierköpfige Team hofft deshalb nun auf weitere Finanzierungsmöglichkeiten und Unterstützung aus der Netzgemeinde, um das Open-Source-Projekt weiterzuentwickeln. Einen genauen Veröffentlichungstermin für das fertige Spiel stehe aber noch nicht fest, heißt es.