Steve Job präsentiert den neuen Tablet-PC von Apple. Er heißt “iPad“, sieht aus wie ein riesiges iPhone und wartet mit verblüffenden Extras auf.

San Francisco. Mit seinem neuen Produkt „iPad“ will der US-Technologiekonzern Apple den Markt für Kleincomputer erobern. Firmenchef Steve Jobs wertete das neue Gerät bei der Vorstellung am Mittwoch in San Francisco als „wirklich magisches und revolutionäres Produkt“. Jobs beschrieb den 680 Gramm schweren Tablet-Computer mit 25-Zentimeter-Bildschirm als Verschnitt zwischen einem Laptop und dem Internet-Handy „iPhone“.

Das 1,3 Zentimeter dicke „iPad“ ist größer als ein „iPhone“, aber kleiner als ein Laptop. „Jeder von uns benutzt inzwischen Laptops und Smartphones“, sagte Jobs. „Die Frage ist: Gibt es Bedarf für eine dritte Kategorie in der Mitte, etwas zwischen Laptop und Smartphone?“, fragte der Apple-Chef. Das neue Produkt seines Konzerns solle eben diese Lücke füllen. Das „iPad“ sei „intimer als ein Laptop und leistungsstärker als ein Smartphone“, sagte Jobs. Die Batterie solle das Gerät zehn Stunden lang in Betrieb halten.

Das neue Produkt soll als Lesegerät für E-Books und Zeitungen ebenso genutzt werden können wie für E-Mails, Musik, Fotos, Videos und Spiele. Eigens für das „iPad“ präsentierte Jobs am Mittwoch eine neue digitale Bücherei namens „iBooks“, aus der Literatur heruntergeladen werden könne. Für die Bereitstellung von Inhalten habe sich Apple bereits „die Unterstützung von fünf der weltgrößten Verlagshäuser gesichert“, sagte Jobs. Weitere sollten folgen.

Auch der Apple-Musikladen „iTunes“ werde integriert, sagte der Konzernchef. Anders als bisherige E-Book-Geräte hat das „iPad“ einen hochauflösenden Farbbildschirm, der über einen Touchscreen, also eine berührungsempfindliche Oberfläche, bedient wird.

Branchenexperten hatten vor der Präsentation die Vermutung geäußert, dass das neue Apple-Produkt den Tablet-Computern zum Durchbruch auf dem Markt verhelfen könnte. Es wäre nicht das erste Mal, dass Apple mit seinen Innovationen den Medienmarkt neu ordnet. Mit seinem Musikspieler „iPod“ hat der Konzern bereits den Musikvertrieb revolutioniert. Der „iPod“ soll auch im neuen „iPad“ integriert sein.

Laut „Wall Street Journal“ verhandelte Apple bereits mit traditionellen Medienbetrieben wie Disney, der „New York Times“ und dem Verlagshaus HarperCollins über die kostenpflichtige Lieferung von Inhalten für seinen neuen Tablet-PC. Für die angeschlagene Medienbranche in den USA könnten sich durch solche innovativen Vertriebswege neue Einkommensquellen erschließen.

Das iPad läuft mit einem Apple-Chip, einer eigenen CPU namens A4 mit 1 GHz. Es hat wahlweise 16, 32 oder 64 GB Flashspeicher, dazu 802.11n-Wireless, WiFi und Bluetooth 2.1. Die iPhone-Apps laufen alle, entweder in derselben Größe 1:1 und in einem schwarzen Rahmen oder mit Pixelverdoppelung und Full-Screen. Und: Es wiegt weniger als 0,7 Kilogramm!

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