Fast 90 Prozent der jährlich rund 9.000 Suizide und 150.000 Suizidversuche in Deutschland erfolgten vor dem Hintergrund einer oft nicht optimal behandelten psychischen Erkrankung.Schauspieler Robin Williams litt seit Jahren unter Depressionen

Leipzig. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat aus Anlass des Todes des Schauspielers Robin Williams (63) auf den engen Zusammenhang von Depressionen und Suizidgedanken hingewiesen. Fast 90 Prozent der jährlich rund 9.000 Suizide und 150.000 Suizidversuche in Deutschland erfolgten vor dem Hintergrund einer oft nicht optimal behandelten psychischen Erkrankung, teilte die Stiftung am Dienstag in Leipzig mit. Auch Williams habe seit Jahren unter Depressionen gelitten.

„Depressionen gehen mit einer großen Hoffnungslosigkeit einher“, sagte Ulrich Hegerl, Psychiater und Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Betroffene hätten oft den Glauben verloren, dass sich dieser leidvolle Zustand je wieder bessern wird: „Das kann zu dem Wunsch führen, diesen Zustand beenden zu wollen.“

Die professionelle Behandlung einer Depression sei deshalb die wichtigste Maßnahme, um Suizide zu verhindern. „Den allermeisten Menschen mit Depressionen kann mit Medikamenten und Psychotherapie geholfen werden“, sagte Hegerl. Deshalb sei es entscheidend, sich rasch professionelle Hilfe zu holen.