Laut einer Studie können die Ordensfrauen durch die Einnahme der Pille das Risiko senken, an Eierstock- oder Gebärmutterkrebs zu erkranken.

Katholische Ordensfrauen haben laut einer Studie ein höheres Krebsrisiko , weil sie keine Pille nehmen. Die Gefahr eines Tumors an Eierstöcken oder Gebärmutter könne für Nonnen um bis zu 60 Prozent sinken, wenn sie hormonelle Empfängnisverhütungsmittel nähmen, heißt es in einem Beitrag der australischen Krebsforscher Kara Britt und Roger Short, den die britische Fachzeitschrift „The Lancet“ (Onlineausgabe Donnerstag) veröffentlichte. Ordensfrauen sollten daher freien Zugang zu oralen Kontrazeptiva erhalten, verlangten die Wissenschaftler.

Die Australische Bischofskonferenz erklärte, aus Sicht der Kirche spreche nichts gegen eine Anwendung der Hormonpille aus medizinischen Gründen. „Dabei gibt es überhaupt kein ethisches Problem“, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Brian Lucas, laut dem neuseeländischen Fernsehen TVNZ am Donnerstag. Es gebe „eine Reihe von Gründen“, weshalb eine Ordensfrau sich ein Hormonpräparat verschreiben lassen könnte.

Die Autorin der Studie, Kara Britt, äußerte hingegen die Befürchtung, Ordensfrauen könnten wegen der ablehnenden Haltung der katholischen Kirche gegenüber künstlicher Empfängnisverhütung auch von der Anwendung der Pille abgehalten werden. Laut dem Artikel in „Lancet“ stehen Nonnen und andere kinderlose Frauen stärker in der Gefahr, Eierstock- oder Gebärmutterkrebs zu bekommen, weil sie mehr Menstruationszyklen erleben. Andererseits hätten auch Hormonpräparate ihre Risiken.

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Papst Paul VI. hatte 1968 mit der Enzyklika „Humanae vitae“ eine künstliche Geburtenregelung abgelehnt. Die Kirche halte aber „therapeutische Maßnahmen, die zur Heilung körperlicher Krankheiten notwendig sind, nicht für unerlaubt, auch wenn daraus aller Voraussicht nach eine Zeugungsverhinderung eintritt“, heißt es in dem Dokument.