858.700 Menschen starben 2010 in Deutschland. Häufigste Todesursache bleibt Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems, gefolgt von Krebsleiden.

Wiesbaden/Hamburg. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland nach wie vor die häufigste Todesursache. 41 Prozent aller Todesfälle im vergangenen Jahr wurden darauf zurückgeführt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. 352.600 Menschen, darunter 149.400 Männer und 203.200 Frauen, starben an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen häufig zum Tod. 92 Prozent der Verstorbenen waren mindestens 65 Jahre alt. Einem Herzinfarkt erlagen 59.100 Menschen. Davon waren 56 Prozent Männer und 44 Prozent Frauen.

Insgesamt starben laut Statistik 2010 bundesweit 858.700 Menschen, davon 409.000 Männer und 449.700 Frauen. Die Zahl der Todesfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent und damit weniger stark als 2008 (1,2 Prozent) an.

Zweithäufigste Todesursache waren Krebsleiden: Ein Viertel aller Verstorbenen (fast 219.000 Menschen) erlag dieser Krankheit, darunter 118.200 Männer und 100.600 Frauen. Männer starben in den meisten Fällen an bösartigen Erkrankungen der Verdauungsorgane oder der Atmungsorgane. Bei den Frauen trat am häufigsten ein Krebsleiden bei den Verdauungsorganen und der Brustdrüse auf.

Auf eine nicht natürliche Todesursache wie etwa Verletzung oder Vergiftung waren insgesamt 33.312 Sterbefälle zurückzuführen. In 10.021 dieser Fälle handelte es sich um eine Selbsttötung; hier lag der Anteil der Männer bei 74 Prozent.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen in NRW weiter häufigste Todesursache

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch in Nordrhein-Westfalen weiterhin die häufigste Todesursache. Im vergangenen Jahr gingen 38,1 Prozent aller Todesfälle auf diese Erkrankungen zurück, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Bundesweit waren es 41 Prozent. Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen häufig zum Tod.

Allerdings sank der Anteil der an Herz-Kreislauf-Erkrankungen Gestorbenen an der Gesamtzahl der Todesfälle in NRW seit 2005 um 5,2 Prozentpunkte. Insgesamt starben im vergangenen Jahr im bevölkerungsreichsten Bundesland 192.137 Menschen, 73.299 von ihnen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Einen drastischen Rückgang gab es bei der Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkte: Diese Zahl sank in Nordrhein-Westfalen von 2005 bis 2010 um 23,6 Prozent auf 11.757 Todesfälle. Zweithäufigste Todesursache war laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr ein Krebsleiden: Etwa jeder vierte Gestorbene – insgesamt 218.889 Menschen – erlag 2010 bundesweit einem Krebsleiden. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Deutschland betrug im vergangenen Jahr 858.768. (dapd/kna/epd)