Nach langem Tauziehen wird der Hauptsitz des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in der Hansestadt sein. Berlin verlor.

Hamburg. Hamburg ist der Sieger im monatelangen Tauziehen um Stammsitz und Koordination des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Berlins Hoffnung dagegen hat sich zerschlagen: Statt zum begehrten Hauptsitz der neuen Bundeseinrichtung zur gezielteren Bekämpfung von Volkskrankheiten zu werden, muss sich die Hauptstadt mit einem Puzzleteil begnügen.

In Berlin sind unter dem Namen „Cardio Berlin“ nun lediglich die Berliner Charité, das Deutsche Herzzentrum und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) zusammengeschlossen. Sie wollen als Teil des neuen Zentrums ihr Hauptaugenmerk auf die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen richten und Geschlechterunterschiede bei Herzkrankheiten erforschen.

Insgesamt hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) am Donnerstag sechs neue Zentren der Gesundheitsforschung vorgestellt. Neben der Herz-Kreislaufforschung geht es um Infektionsforschung, Lungenforschung, Nervenerkrankungen und Diabetesforschung. Finanziert werden die neuen Zentren zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent von den Ländern.

Bei den beteiligten Berliner „Herz-Partnern“ herrscht allerdings noch Verwirrung über die künftige Arbeitsweise. Denn zum neuen Zentrum gehören nicht weniger als sieben weitere Standorte und 25 Partner in universitären und außeruniversitären Einrichtungen - darunter zum Beispiel das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke und das Robert Koch-Institut.

Wie viel Geld es konkret für die Zusatzforschung geben soll, ist den Partnern nicht vollständig klar. Und wie neues Wissen in einer dieser zersplitterten Form gebündelt werden soll, stößt auch noch auf Rätselraten. Manche Beteiligte sind heute schon der Ansicht, dass sich der Bund mit dieser Struktur für Gesundheitsforschung keinen Gefallen getan hat. (dpa)