Karlsruhe/Stuttgart. Auch im Klinikum Karlsruhe gibt es einen ersten bestätigten schweren EHEC -Fall: Nach Angaben des Klinikums vom Donnerstag liegt eine Frau aus der Pfalz mit dem gefährlichen HUS-Syndrom durch eine EHEC-Infektion auf der Intensivstation. Sie war am Montag nach Karlsruhe verlegt worden. Sie soll Kontakt zu Erkrankten aus dem norddeutschen Raum gehabt haben.

Darüber hinaus besteht bei zwei weiteren Klinik-Patientinnen der Verdacht auf ein HUS-Syndrom, einer schweren Komplikation der Durchfallerkrankung. Auch sie sind in der Intensiv- bzw. Isolierstation und waren während oder kurz nach einem Aufenthalt in Norddeutschland erkrankt. Das Hamburger Hygiene-Institut hat am Donnerstag Salatgurken aus Spanien als Träger der gefährlichen EHEC-Erreger identifiziert.

Auch an der Universitätsklinik in Tübingen wurde am Donnerstag eine Patientin mit dem gefährlichen HUS-Syndrom behandelt. Die Frau war aus einem anderen Krankenhaus auf die Intensivstation der Uniklinik verlegt worden, als sich ihr Zustand verschlechterte, sagte eine Sprecherin. Details nannte sie nicht. Die Uniklinik reagierte auf die Warnung vor Salat, Tomaten und Gurken aus Norddeutschland: Der Speiseplan der Klinikküche werde entsprechend umgestellt.

Bis Mittwochabend hatte das Stuttgarter Gesundheitsministerium landesweit sechs Patienten gezählt, die wegen des Verdachts auf hämolytisch-urämisches-Syndrom (HUS) behandelt werden. Neuere Zahlen gab es bis Donnerstagnachmittag noch nicht. Nach einer EHEC-Infektion können Menschen das lebensgefährliche HUS-Syndrom entwickeln, das zu Nierenversagen führt.