Fulda. Eine schwer an EHEC erkrankte Schwangere wird im Klinikum Fulda mit Antikörpern behandelt. Die Behandlung wurde am späten Mittwochabend durchgeführt, wie der Infektiologe Daniel Jaspersen am Donnerstag sagte. Beim neurologischen Befund seien daraufhin leichte Verbesserungen festzustellen. Bei der im fünften Monat befindlichen Frau war den Angaben zufolge am vergangenen Sonnabend das Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) aufgetreten. Es war daraufhin zu neurologischen Störungen und einem epileptischen Anfall gekommen.

Die Patientin werde auf einer Intensivstation behandelt, sagte Jaspers. Sie werde wegen Nierenversagens dialysiert. Zudem werde die Antikörpertherapie in den kommenden Tagen wiederholt. Jaspers sagte, dass bei der Behandlung das Wohl der Mutter im Vordergrund stehe.

Die Antikörperbehandlung ist zwar für EHEC nicht zugelassen, hat aber dem Mediziner zufolge bei zwei Kindern schon Erfolge gezeigt. Die Frau und ihr Mann hätten der Behandlung zugestimmt. Auch in Hamburg würden Patienten so behandelt. Bei einer Schwangeren gebe es allerdings noch keine Erfahrungswerte.

Die Frau kam den Angaben zufolge Mitte Mai mit blutigem Durchfall in die Klinik. Am Mittwoch zeigte sie neurologische Störungen. Sie habe sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Hamburg infiziert, hieß es.