2009 stellten die deutschen Apotheken etwa 16 Millionen eigene Rezepturen für Versicherte von Gesetzlichen Krankenkassen her.
Berlin. Im Jahr 2009 haben die bundesweit 21.500 Apotheken nach eigenen Angaben etwa 16 Millionen Rezepturen für Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen hergestellt. Das teilte die Bundesapothekerkammer (BAK) am Mittwoch mit. Rezepturen für Privatversicherte und für die Selbstmedikation seien nicht erfasst worden. „Die Zahl der Rezepturen bleibt seit Jahren auf einem unverändert hohen Niveau“, erklärte . Andreas Kiefer. Kiefer ist zweiter Vorsitzender des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI) und Chef der Kommission "Neues Rezeptur Formularium" (NRF). Das NRF verantwortet nach eigenen Angaben Qualitätsvorschriften für Rezepturen. Um eine hohe Qualität der Rezepturen zu gewährleisten, hätten die Apotheker Rezeptur-Leitlinien und Standardrezepturen erarbeitet, teilte das Institut mit.
Individuell in der Apotheke angefertigte Rezepturen seien ein unverzichtbarer Bestandteil der Arzneimitteltherapie, heißt es in der am Mittwoch verbreiteten Pressemitteilung weiter. Bundesweit seien im vergangenen Jahr für gesetzlich Versicherte rund 10,2 Millionen allgemeine Rezepturen wie Salben oder Kapseln hergestellt worden. Hinzu kämen 5,4 Millionen sogenannter Spezialrezepturen wie Zytostatika oder Ernährungslösungen, die unter hohem technischen und organisatorischen Aufwand von spezialisierten Apotheken hergestellt worden seien.
Knapp die Hälfte der allgemeinen Rezepturen (49 Prozent) wurde nach Angaben des Instituts von Hautärzten verordnet. Es folgten die Ärzte für Allgemeinmedizin; sie verordneten etwa 22 Prozent aller Rezepturen. Kinderärzte stünden mit neun Prozent aller Rezeptur-Verordnungen auf Platz drei. Für Kinder seien Rezepturen besonders wichtig, da nicht von allen Wirkstoffen industrielle Arzneimittel in kindgerechten Dosierungen verfügbar seien. Etwa jedes dritte Kind sei schon einmal mit einem maßgeschneiderten Arzneimittel versorgt worden.