Madrid. Spaniens Behörden haben zurückhaltend auf den in Deutschland gemeldeten Fund von EHEC-Erregern in spanischen Salatgurken reagiert. Noch sei Spanien darüber nicht offiziell informiert worden, sagte der Direktor der staatlichen Agentur für Lebensmittelsicherheit, Roberto Sabrido, in Madrid.

„Wir wissen nicht, was los ist, denn auch von der Europäischen Union, die dafür zuständig wäre, sind wir bislang nicht benachrichtigt worden“, ergänzte er. Insofern könne Spanien auch nichts unternehmen. Madrid stehe aber in Kontakt mit den deutschen Behörden.

Zugleich rief Sabrido zur Besonnenheit auf. In Spanien seien bislang keine EHEC-Erreger festgestellt worden. Das spanische Agrarministerium erklärte, die Informationen aus Deutschland würden geprüft. Zuständig in diesem Fall seien aber die Gesundheitsbehörden.

Der spanische Agrarverband COAG hält es für unwahrscheinlich, dass die mit dem EHEC-Erreger belasteten Gurken tatsächlich aus dem südeuropäischen Land stammen. „Der Export nach Deutschland ist derzeit gleich null“, sagte ein Sprecher. Die Erntezeit sei bereits im April zu Ende gegangen.

Das Hamburger Hygiene-Institut hatte zuvor Salatgurken aus Spanien als Träger der gefährlichen EHEC-Erreger identifiziert. Bei vier Gurken, drei davon aus Spanien, war der Erreger eindeutig festgestellt worden.