Die Radiologie-Praxis Pinneberg bietet moderne Strahlentherapie: Zwei neue Geräte sollen gesunde Organe schonender behandeln.

Pinneberg. Die modernste Strahlentherapie für alle an Krebs erkrankten Patienten in Hamburg und Schleswig-Holstein bietet jetzt die Radiologie-Praxis Pinneberg an. 4,5 Millionen Euro hat die privat geführte Praxis, direkt am Regio-Klinikum Pinneberg gelegen, in zwei neue Geräte investiert, die genauer, schneller und schonender arbeiten sollen als die alten Strahlentherapiegeräte, erläutert Dr. Meinolf Marx. Die Anzahl der Behandlungen könne sich damit auf rund 1000 Patienten im Jahr nahezu verdoppeln, kündigt der Radiologe an.

Schon heute sind es etwa 600 Patienten, die ihren Tumor in Brust, Prostata, Lunge, Darm oder der Haut mit Gammastrahlen behandeln lassen. Der Bedarf steigt ständig weiter an, erklärt Dr. Marx. Jedes Jahr erkranken allein in Schleswig-Holstein rund 18 000 Menschen neu an Krebs. Vier von zehn Männern und drei von zehn Frauen erleiden statistisch gesehen im Laufe ihres Lebens eine Krebserkrankung.

Neben einem chirurgischen Eingriff und der Chemotherapie sei die Strahlentherapie die dritte große Säule in der Medizin, um diese oft bösartige und zum Teil tödliche Krankheit zu behandeln, an der etwa 7500 Menschen jedes Jahr allein in Schleswig-Holstein sterben. Marx: "Unsere Kapazitäten reichten bislang nur für die schlimmen Fälle. Jetzt können wir auch gutartige Tumore oder Krankheiten wie Fersensporn, Arthrose, Narbenwucherungen und sogar Tennisarm-Beschwerden auf diese Weise gut und nachhaltig behandeln." Bisher mussten diese Fälle allein wegen zeitlicher Überlastung abgewiesen werden.

Das Besondere an den Multi-Leaf-Collimator (MLC)-Geräten von Siemens, wie die Therapiegeräte im Fachjargon heißen, sei ihre punktgenaue Einsatzmöglichkeit, erklärt der Facharzt. So führe das Gerät vor der Abgabe der eigentlichen Strahlendosis, was ein bis zwei Minuten je Sitzung ausmacht, immer eine erneute Computertomographie-Messung aus. Diese werde dann vom Arzt und vom Computer mit der letzten CT-Messung verglichen und so bei Bedarf die Position des Patienten noch mal korrigiert.

Dieser Online-Vergleich war vorher nicht möglich. Zudem bieten 160 Lamellen, die den radioaktiven Strahl abhalten oder durchlassen oder in seiner Intensität verändern können, die Möglichkeit, die zu behandelnde Fläche in ihrer Form zu variieren. Bisher konnte dies nur in einer rechteckigen, Standardform geschehen, sagt Dr. Marx. "Die Strahlung erfolgt auf diese Weise so schonend wie möglich für gesunde Organe." Außerdem könne das Gerät einmal um den Patienten herumfahren, so dass zum Beispiel bei einer Brustkrebserkrankung einfach und bequem die ganze Brust bestrahlt werden kann.

Mit jedem einzelnen Patienten werde mit Experten mehrerer medizinischer Fachrichtungen geklärt, ob und welche Strahlentherapieform am besten geeignet sei, den Tumor zu bekämpfen. Neben den drei Radiologie-Fachärzten stehen dafür in der Pinneberger Praxis Radiologie-Physik-Experten, Diplomingenieure, mehrere radiologische Assistenten und eine Psychoonkologin beratend zur Seite. Gemeinsam erarbeiteten dese Fachleute das individuell zugeschnittene Therapieprogramm für jeden Patienten. In der Regel dauere eine Strahlentherapie sechs Wochen mit täglichen Anwendungen von bis zu zwei Minuten.

"Die Radiologie ist für uns ein wichtiger Kooperationspartner", sagt dazu Thomas Paßers, Kaufmännischer Direktor des Regio Klinikums Pinneberg. "Durch die neue moderne Diagnosetechnik können wir unsere Patienten nun noch besser versorgen."

Die Radiologie-Praxis im Pinneberger Fahltskamp ist montags bis freitags von 7.30 bis 18 Uhr geöffnet. www.radiologie-pi.de