Den bekannten Namen trägt die Gartenlandschaft bereits seit 1935. Jeden Strauch, jedes Beet der Anlage kennt Dieter Hüttenrauch bestens.
Hamburg. Dieter Hüttenrauch kneift die Augen zusammen. Die Sonne blendet ihn, als er für die Kamera posieren will. "Haben Sie auch die Blumen auf dem Bild?", vergewissert sich der 59-Jährige, "die blühen so schön, die müssen unbedingt mit auf das Foto."
Hüttenrauch ist Perfektionist. Der technische Leiter von Planten un Blomen, dem beliebten Park im Herzen Hamburgs, macht keinen Hehl aus seiner Liebe zum Detail. Jeden Strauch, jedes Beet der Anlage kennt der Gärtner bestens. Kein Wunder - bei 33-jähriger Tätigkeit für den Park. Den bekannten Namen trägt die Gartenlandschaft bereits seit 1935. "Aber erst 1986 haben auch die Wallanlagen und der Alte Botanische Garten offiziell diesen Titel bekommen", erklärt Hüttenrauch. Zum damaligen Zeitpunkt entwickelte man zudem einen Rahmenplan für die Gestaltung aller Grünanlagen. Heute reihen sich riesige Blumenbeete an gepflegte Rasenflächen, idyllische Bäche und kleine Beobachtungsposten zur Entdeckung von Flora und Fauna.
"Da ist für jeden etwas dabei", sagt Hüttenrauch und blickt stolz auf ein bunt bepflanztes Blumenfeld, das er und seine Kollegen wegen der vielen Farben und der Nähe zum italienischen Eis-Café nur "Pizza-Beet" nennen. 32 000 Frühjahrsblumen haben die 27 Mitarbeiter des Parks in den vergangenen zwei Wochen auf dem 45 Hektar großen Gebiet der "grünen Lunge" Hamburgs gepflanzt. Die Wege wurden gesäubert, die Sträucher geschnitten, der Sand auf den Kinderspielplätzen ausgetauscht, und auch der See, auf dem ab Mai erneut die Wasserlichtspiele stattfinden werden, wurde gereinigt. "Alles ist bereit für die neue Saison", sagt Hüttenrauch, "jetzt fehlt nur noch das gute Wetter."
Rund eine Million Menschen haben Planten un Blomen im vergangenen Jahr besucht. Ein Spaziergang durch den Park lohne sich eben immer, sagt Hüttenrauch und verweist darauf, dass derzeit Osterglocken, Schneestolz, Märzbecher und Schneeglöckchen zu bewundern sind. "Das kalte Winterwetter hat kaum Frostschäden verursacht, sodass wir mit einem wunderbaren Frühling rechnen", sagt der 59-Jährige.
Allen Hobby-Gärtnern rät der Profi in diesen Tagen drei Dinge. Erstens: mit dem Schneiden der Rosensträucher bis Mitte April zu warten. Zweitens: getrockneten, gekörnten Rinderdung als Düngemittel einzusetzen. Und drittens: Moos mit Düngekalk zu bekämpfen. "Diese Tipps wirken Wunder", so Hüttenrauch, "die lassen Bäume und Beete aufblühen." Er selbst wird den Anlagen von Planten un Blomen in den nächsten Tagen ausnahmsweise fernbleiben und Urlaub machen. Der ist wohlverdient, zumal Dieter Hüttenrauch sich schon bald Gedanken über die Pflanzpläne für den Sommer machen muss. "Es soll ja schließlich immer etwas blühen", sagt er.