Ein Gespräch mit Waltraud Jansen von der Hamburgischen Pflegegesellschaft

Waltraud Jansen ist auch Projektleiterin der "2. Hamburger Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege".

Hamburger Abendblatt:

Die Hamburgische Pflegegesellschaft (HPG) ist Kooperationspartner im "Bündnis für Altenpflege", in dem sich 2009 die Sozial-, die Wirtschafts- und die Schulbehörde, die Agentur für Arbeit Hamburg, team.arbeit.hamburg und die HPG zusammengeschlossen haben. Was ist das Ziel dieses Bündnisses?

Waltraud Jansen:

Vor allem geht es darum, dem steigenden Bedarf an Fachkräften in der Altenpflege nachzukommen und die Zahl der Auszubildenden in der ambulanten und stationären Altenpflege zu erhöhen. Dazu sind vom Senat Fördergelder bereitgestellt worden. Außerdem sollen die Umschulung von Arbeitslosen und die berufsbegleitende Nachqualifizierung gefördert und die Attraktivität des Berufs gesteigert werden. Gegenwärtig bemühen wir uns im Rahmen eines ESF-Projektes darum, Pflegekräfte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Assistenzkraft im pflegerischen Bereich berufsbegleitend und verkürzt zu examinierten Altenpflegern nachzuqualifizieren.

Wie eklatant ist denn der Fachkräftemangel zurzeit in Hamburg?

Jansen:

Die Prognosen der Behörde gehen von einem Bedarf von 9300 Fachkräften bis 2015 aus.

Für eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger ist ein Realschulabschluss oder erweiterter Hauptschulabschluss erforderlich. Schließt man damit nicht die Hauptschüler von dem Beruf aus?

Jansen:

Nein, Hauptschüler haben die Möglichkeit, über die zweijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Pflegeassistenten den Einstieg in den Pflegeberuf zu erlangen. Dieser Berufsabschluss qualifiziert sie für eine anschließende Ausbildung zum examinierten Altenpfleger. Auf Antrag kann die regulär dreijährige Ausbildung zur Fachkraft dann um ein Jahr verkürzt werden. Hauptschüler können somit unter Umständen in insgesamt vier Jahren den Berufsabschluss als examinierte Altenpfleger erreichen.

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