Mit norddeutscher Gradlinigkeit und Witz spielte sich Heidi Kabel in die Herzen
1914
Am 27. August wird Heidi Kabel, die vollständig Heidi Bertha Auguste Kabel heißt, in Hamburg geboren. Sie wächst an den Großen Bleichen auf, wo ihr Vater, selbstständiger Buchdrucker, niederdeutsche Abende veranstaltet und sie selbst das Plattdeutsche lernt.
1932
Kabel wird in das Ensemble der "Niederdeutschen Bühne" als Schauspielerin aufgenommen. Eigentlich wollte sie Pianistin werden, begleitete nur zufällig eine Freundin zum Vorsprechen beim Theater; dort wird ihr Talent erkannt.
1933
Sie tritt in ihrer ersten Rolle auf, Kabel steht in dem Stück "Ralves Carstens" auf der Bühne.
1937
Kabel heiratet ihren Kollegen Hans Mahler, der auch als Regisseur erfolgreich ist. Zuvor hatte Heidi Kabel eine mehrjährige Schauspielausbildung absolviert.
1938
Kabel wird Mutter , der erste gemeinsame Sohn Jan-Rasmus wird geboren.
1942
Sohn Nummer zwei , Heiko, kommt zur Welt.
1944
Kabel bringt Tochter Heidi auf die Welt. Auch sie wird Schauspielerin und gehört seit Mitte der 60er-Jahre mit zum Ohnsorg-Ensemble. Mit ihr und Schwiegersohn Michael Koch geht Kabel mehrmals auf Tournee.
1954
Über hanseatische Grenzen hinaus wird Kabel mit ihren Mundart-Stücken erst jetzt populär, denn nun werden die Ohnsorg-Aufführungen bundesweit im Fernsehen übertragen. Das erste dieser Stücke war "Seine Majestät Gustav Krause". Insgesamt spielt sie in mehr als 160 plattdeutschen Stücken abgearbeitete Hausfrauen und keifende Hausdrachen, gute Mütter und andere Frauen mit norddeutscher Geradlinigkeit, Witz und Herz.
1970
Im März stirbt ihr Ehemann Hans Mahler. Kabel ist erst 56, heiratet kein zweites Mal.
1985
Sie gewinnt die Goldene Kamera für ihre Arbeit im Ohnsorg-Theater. Ausgezeichnet wird sie in ihrem Leben mit zahlreichen weiteren Preisen, darunter Bambi, Goldener Bildschirm, Silbernes Blatt der Dramatiker Union und der Ehren-Schleusenwärter.
1989
Kabel nimmt nun auch Schallplatten auf. Ihre beliebtesten Stücke sind die Schlager "In Hamburg sagt man Tschüs" oder "An de Eck steiht 'n Jung mit 'nem Tüdelband".
1992
Kabel begeht ihr 60. Theaterjubiläum und feiert - nach zwei Jahren Ohnsorg-Urlaub - mit 78 Jahren in der Komödie "Manda Voss ward 106" ein viel beachtetes Comeback.
2007
In Detlev Bucks Verfilmung von "Hände weg von Mississippi" übernimmt Kabel eine kleine Rolle an der Seite ihrer Tochter Heidi, obwohl sie sich seit 2002 zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat.
2010
Am 15. Juni stirbt die Volksschauspielerin in Hamburg.