Manche Kunden müssen sechs bis acht Monate auf den Neuwagen warten. Nach den Nischenmodellen sind nun auch andere Modellreihen betroffen.

Stuttgart. Die langen Lieferzeiten für zahlreiche Automodelle betreffen immer stärker auch volumenstarke Modellreihen und nicht mehr vorrangig Nischenmodelle. In einer aktuellen Auswertung der Lieferfristen durch den Internet-Makler MeinAuto.de für das Magazin AUTOStraßenverkehr zeigt sich, dass besonders stark Marktführer Volkswagen unter Lieferproblemen leidet. So müssen Kunden auf die beiden wichtigen Volumenmodelle VW Golf Variant und VW Passat Variant sowie die beiden beliebten SUV Tiguan und Touareg zwischen sechs und acht Monate warten.

Nicht viel besser sieht es aktuell bei der Konzernschwester Audi aus. Käufer eines Q7 müssen derzeit bis zu 14 Monate warten, die absatzstarken Modelle A3 und Q5 haben Lieferfristen von bis zu acht Monaten. Das bietet gerade den Konkurrenten mit geringeren Lieferfristen die Chance, VW- und Audi-Kunden abzuwerben. So können Ford und Opel deutlich schneller liefern. Bei Ford gibt es nur beim Nischenmodell Ranger Lieferschwierigkeiten, bei Opel muss man allein für die Modelle Agila und Antara Lieferfristen von acht bis neun Monaten einplanen.

Noch im Rahmen liegen die Lieferfristen bei Mercedes. Die Stuttgarter können zwar Modelle wie M-Klasse, R-Klasse und GL-Klasse erst nach sechs bis acht Monaten liefern, aber die Volumenmodelle wie C- und E-Klasse sind schneller zu haben. Bislang verschont bleibt BMW von größeren Problemen: Unter der Top30 der Modelle mit den längsten Lieferfristen liegt kein einziges BMW-Modell.

+++Langes Warten auf den Neuwagen+++

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Die längsten Lieferfristen in Deutschland haben derzeit der Audi Q7 und der Porsche Cayenne mit jeweils 14 Monaten für die Dreiliter-Diesel. Wer eine andere Ausstattung wählt, kann oft früher bedient werden. Grund für die langen Lieferzeiten sind nicht nur Produktionsengpässe der Hersteller, die in der Krise teilweise Kapazitäten abgebaut haben und nun mit einer weltweit steigenden Nachfrage zu kämpfen haben. Zugleich leiden die Zulieferer unter dem Spar- und Preisdruck der vergangenen Jahre und können nur schwer ihre Kapazitäten hochfahren.