Neuer Konkurrent für die kompakten Geländegänger: Der Citroën C4 Aircross basiert auf dem Mitsubishi ASX als technische Plattform.
So langsam schwappt die SUV-Welle auch nach Frankreich. Mit dem C4 Aircross steigt Citroën jetzt in das hart umkämpfte Segment der kompakten Geländegänger ein. Hierzulande tummeln sich schon erfolgreich Konkurrenten wie VW Tiguan, Ford Kuga, BMW X1, Nissan Quashqai oder Audi Q3. Dabei bekommen die Franzosen Schützenhilfe aus Japan: Nachdem Citroën bereits den Mitsubishi Outlander als C-Crosser übernommen hat, nutzt man nun den Mitsubishi ASX als technische Plattform. Erste Exemplare rollen am 2. Juni zu den Händlern.
Allerdings wurde der ASX von Citroën komplett neu eingekleidet. "Bis auf Türen und Dach haben wir jedes Karosserieteil geändert", sagt Designer Carlo Bonzanigo und deutet auf das Familiengesicht des Kraxlers: riesige Scheinwerfer, senkrechte LED-Leisten, der im Doppelwinkel geformte Kühlergrill und die markante hintere Dachsäule - aus welcher Richtung man den Aircross auch anschaut, immer erinnert er an das Modell C4.
+++Das lebenslange Nummernschild fürs Auto kommt+++
+++Das Auto von Olaf Scholz pestet am wenigsten+++
Innen dagegen wähnt man sich wieder im Mitsubishi: das große Panoramadach, die veraltete Navigation, die vielen verschiedenen Materialien - das alles kennt man schon von den Japanern. Genau wie die Ausstattung, zu der - meist gegen Aufpreis - neben sieben Airbags und ESP unter anderem ein Müdigkeitswarner und ein schlüsselloses Zugangssystem zählen. Französisch sind hier nur die Markenlogos, der Klavierlack und der Chromschmuck auf den Konsolen sowie das etwas dicker aufgepolsterte Lenkrad.
Man kann vorne sehr bequem sitzen, hat auch im Fond genügend Platz. Und der Kofferraum fasst mit 416 Litern mehr als Golf & Co. Aber auch da fehlt der letzte Pfiff. Wo die Franzosen in ihren Vans mit vielen kleinen Details und großer Variabilität überraschen, bietet der Japan-Import nicht mehr als die zweigeteilt umklappbare Rückbank.
Unter dem Blech zeigt sich wenig Zukunftsweisendes: Es gibt zwar für alle Motorvarianten einen Allradantrieb (2000 Euro Aufpreis), der sich automatisch zuschaltet, seine Kraft variabel verteilt und die Franzosen vom "Antrieb à la carte" schwärmen lässt. Aber eine Automatik oder gar eine Doppelkupplung haben sie nicht zu bieten. Immerhin ist der kleine Diesel ein Lichtblick. Während sie den 117-PS-Benziner genau wie den 1,8-Liter-Diesel mit 150 PS von den Japanern übernehmen, ist dieser 115-PS-Vierzylinder eine Eigenentwicklung. Der Motor läuft kultiviert, ermöglicht einen Sprint auf Tempo 100 in 10,8 Sekunden und erreicht eine Spitze von 182 km/h. Er ist obendrein noch sparsam: Weil er wie alle C4 Aircross mit Start-Stopp-Automatik und elektrischer Servolenkung ausgestattet ist, reichen ihm im Mittel 4,6 Liter. "Damit sind wir in diesem Segment ganz vorn dabei", freut sich Firmensprecher Stephan Lützenkirchen.
Ebenfalls vorn dabei ist der C4 Aircross allerdings auch beim Preis. Denn schon das Basismodell ist mit 23 690 Euro fast 5000 Euro teurer als der weitgehend identisch ausgestattete ASX. Und die vermutlich meistverkaufte Variante, der 115 PS starke Diesel mit Allradantrieb und dem mittleren Ausstattungsniveau, steht schon mit 29 790 Euro in der Liste. Dafür gibt es längst auch einen VW Tiguan oder sogar einen BMW X1. Da ist es auch kein Trost, dass der etwas später avisierte (fast baugleiche) Peugeot 4008 auch kein Schnäppchen wird. Weil es ihn nur mit dem großen Diesel und mit Allrad gibt, wird er auf dem Papier sogar noch teuer.