Berlin. Schnecken, Blattläuse und Co. können im Garten viel Schaden anrichten. Doch wer „Opferpflanzen“ einsetzt, kann seine Beete schützen.

Kaum blüht alles wieder auf, sind auch schon die ersten Schädlinge im Garten unterwegs. Schnecken fressen den neu gepflanzten Salat und Blattläuse machen sich über die neuen Triebe her – durch den Klimawandel werden die Schädlinge mehr und lassen Hobbygärtner schier verzweifeln. Folgende Schädlinge sind in deutschen Gärten in diesem Jahr besonders ein Problem, wie Sven Wachtmann, Fachberater der Gartenfreunde Berlin e.V. erklärt:

  • Schnecken: Die schleimigen Plagegeister lieben Gemüsepflanzen. Am besten schmecken ihnen Salatköpfe. In diesem Artikel lesen Sie, welche Pflanzen ihnen überhaupt nicht schmecken.
  • Blattläuse: Wer Obstbäume oder Rosen im Garten hat, weiß, dass diese im Frühling gern mal Opfer von Blattläusen werden.
  • Kastanienminiermotte: Wie der Name schon verrät, befällt sie hauptsächlich Kastanienbäume, vor allem die weißblühende Roßkastanie.

Doch es gibt Hoffnung, denn die lästigen Biester befallen nicht alle Pflanzen gleichermaßen, bestimmte Arten ziehen sie eindeutig vor. Das können sich Gärtner zunutze machen, indem sie sogenannte „Opferpflanzen“ oder „Fangpflanzen“ ins Beet setzen. Diese lenken die lästigen Schädlinge dann in bestimmte Zonen des Gartens und andere Pflanzen werden verschont – oder zumindest weniger stark befallen.

Schädlinge im Garten: Diese drei „Opferpflanzen“ wirken am besten

Als besonders geeignet gelten laut dem Gartenexperten Tagetes, Funkien und Kapuzinerkresse. Die Sommerblume Tagetes sieht mit den gelb-orangenen Blüten nicht nur sehr schön aus, sondern zieht vor allem Schnecken an, sodass diese keine Lust mehr auf etwas anderes haben. Wer damit sein Beet beispielsweise umrandet, kann seine Ernte vor Schnecken gut schützen. Wichtig ist allerdings, die Tiere regelmäßig abzusammeln, sonst ziehen die Schnecken weiter, wenn sie die Tagetes abgefressen haben.

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Ein netter Nebeneffekt: Auch im Boden wirkt sie gut gegen weitere Schädlinge. Mit speziellen Duftstoffen zieht sie Fadenwürmer an. Diese Nematoden verursachen bei vielen Gartenpflanzen Wachstumsprobleme. Die Pflanzen wachsen nur spärlich, entwickeln keine Blüten oder Früchte, zeigen verfärbte Blätter oder welken vorzeitig. Dringen die Fadenwürmer jedoch in das Wurzelwerk der Tagetes ein, setzt die Pflanze Giftstoffe frei, die die Schädlinge abtöten.

Laut Wachtmann können Funkien ebenfalls als „Opferpflanze“ genutzt werden. Dabei lieben die Schädlinge vor allem weichblättrige Sorten. Funkien sind pflegeleicht und lieben feuchten Boden. Besonders im Frühjahr zum Blattaustrieb machen sich die schleimigen Plagegeister gerne über die jungen Funkienblätter her. Das beeinträchtigt allerdings ihren Wuchs und hinterlässt hässliche Löcher.

Blattläuse: Kapuzinerkresse der Magnet für Krabbler

Besonders unkompliziert wächst die für Läuse schmackhafte Kapuzinerkresse im Garten. Wie Wachtmann erklärt, werden Blattläuse von ihr fast magisch angezogen und sie wird deshalb gern unter Rosen gepflanzt, damit deren Triebe verschont bleiben. Doch auch Äpfel und Birnen, Erdbeeren und Bohnen ziehen Nutzen aus der Rankpflanze. Sie zieht besonders zwei Blattlausarten an: die Schwarze Bohnenlaus und die Große Rosenblattlaus. Beide Arten sind in Gärten weit verbreitet.

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Bei den Schnecken hat die Pflanze den gegenteiligen Effekt. Sie werden von dem Geruch der Kapuzinerkresse vertrieben und halten sich dadurch lieber vom Beet fern.

Schädlinge im Garten: Weitere Tipps für Gärtner

Gegen Kastanienminiermotten kann leider keine der wirkungsvollen „Fangpflanzen“ etwas ausrichten, denn sie beschränken sich weitgehend auf Kastanienbäume. Auch bei Blattläusen und Schnecken ist nicht garantiert, dass sie dadurch die anderen Pflanzen vollständig verschonen. Daher müssen Hobbygärtner das ein oder andere Mal doch mit anderen Mitteln gegen die Schädlinge vorgehen. Gartenexperte Wachtmann rät dabei möglichst naturnah zu arbeiten und weg von Pflanzenschutzmitteln zu gehen. Folgende sogenannte „Grundstoffe“ können helfen:

  • Brennesselbrühe gegen Blattläuse
  • Lavendelextrakt gegen Nacktschnecken
  • Rainfarnbrühe gegen Läuse und Schnecken
  • Basilikumtee gegen Blattläuse
  • Ameisensäure gegen Blattläuse und Schnecken