Berlin. Spiel des Jahres: Am 16. Juli kürte eine Experten-Jury die Toptitel unter den Neuheiten auf dem Markt. Die Nominierten im Überblick.
Die Mitglieder der Jury des Vereins „Spiel des Jahres“ haben sich mal wieder durch eine Flut an Neuheiten gearbeitet und die Toptitel herausgefischt. Am Samstag, 16. Juli, fiel nun die Entscheidung, welche Spiele zu Siegern gekürt werden. „Cascadia“ ist das „Spiel des Jahres 2022“. Diese Titel standen in der Endrunde.
„Spiel des Jahres“ 2022: Die Nominierten
Für Kartenspieler
Das Ziel von „Scout“ ist einfach: Möglichst coole Kartenkombinationen auszuspielen – etwa Zahlenreihen oder Karten, die gleiche Zahlen zeigen. Wer legen möchte, muss die bereits gespielte Kombination übertrumpfen. Und ach, wie ungeschickt, dass man nur Karten aus der Hand ausspielen darf, die sich direkt nebeneinander befinden – und umzuordnen ist nicht erlaubt. Zum Glück gibt es einen Bonus-Chip und die Chance, von Mitspielern Karten zu nehmen.
Fazit: Wird mit der Zeit immer eingängiger und je mehr Spieler mitmachen, desto pfiffiger.
>>Scout von Kei Kajino, erschienen bei Oink Games. 3 bis 5 Spieler, ab 9 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 19 Euro.
Für Naturfreunde (Gewinner)
Lebensräume für wilde Tiere zu erschaffen – das ist das Ziel von „Cascadia“. Dazu legen die Spieler Plättchen so aneinander, dass möglichst große Gebiete entstehen, etwa aus Wald, Gebirge oder Prärie. Wer schlau ist, siedelt Tiere an, die gut miteinander auskommen. Die jeweiligen Vorlieben geben Karten vor. Zudem bestimmt der Zufall, welche Tiere und Plättchen die Spieler nehmen dürfen. Am Ende stellt sich die spannende Frage: Welcher Spieler schafft mit seinem Lebensraum die meisten Punkte?
Fazit: Ein wunderschön gestaltetes Spiel für die ganze Familie.
>>Cascadia – Im Herzen der Natur von Randy Flynn, erschienen bei AEG/Kosmos. 1 bis 4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten, ca. 35 Euro.
Für Abwägende
Welch eine lustige Herausforderung: Bei „Top Ten“ sollen die Spieler ihre Position auf einer Skala von 1 bis 10 klarmachen – mit einem Wort, mit Sätzen oder Schauspieleinlagen, die sie sich selbst ausgedacht haben. Sind die Zahlenkarten geheim verteilt, gilt es zum Beispiel unangenehme und angenehme Orte zu nennen. Ein Spielleiter muss das Gesagte sortieren. Was kommt auf die unterste „unangenehme“ Stufe: „Gefängnis“, „Mauseloch“ oder „Kanalisation“? Und was ist wohl dem Spieler mit der Zahl 10 zuzuordnen: „Luxushotel“ oder „Schloss“?
Fazit: Höchst unterhaltsam!
>>Top Ten von Aurélien Picolet, erschienen bei Cocktail Games/Asmodee. 4 bis 9 Spieler, ab 12 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 22 Euro.
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„Kennerspiel des Jahres“ 2022: Die Nominierten
Für Strategen
Wow, wie spannend! Selten gibt es bei Spielen so knappe Siege wie bei „Dune: Imperium“. Um die Nase vorn zu haben, gilt es Karten in der taktisch richtigen Reihenfolge auszuspielen und Figuren clever zu platzieren. Kühne Pläne sind erlaubt, klappen allerdings nicht immer. Gut ist es, die eigenen Truppen einsatzbereit zu haben, denn in jeder Runde gibt es einen Kampf. Die Stärksten bekommen Belohnungen, und auch diverse Karten bringen Vorteile.
Fazit: Ein komplexes, aber eingängiges Strategiespiel für Planer und Optimierer; sehr reizvoll!
>>Dune: Imperium von Paul Dennen, erschienen bei Dire Wolf/Asmodee. 1 bis 4 Spieler, ab 13 Jahren, 90 bis 120 Minuten, ca. 50 Euro.
Für Flexible
Bei „Living Forest“ sind taktische Überlegungen und flexibles Handeln unausweichlich. Alle Spieler haben das Ziel, zuerst zwölf Blumen, Bäume oder Flammen vorweisen zu können. Bei deren Erwerb helfen Karten, von denen anfangs jeder dieselben hat und die nach bestimmten Regeln aufgedeckt werden dürfen. Je nach Risikobereitschaft, Glück und Planung bieten sich dann unterschiedliche Optionen. Wichtig ist es, das Tun der Mitspieler im Blick zu behalten. Vielleicht lässt sich ihr Siegeszug stoppen?
Fazit: Rundum gelungen und anziehend; der Wiederspielreiz ist enorm.
>>Living Forest von Aske Christiansen, erschienen bei Pegasus Spiele. 2 bis 4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten, ca. 40 Euro.
Für Kombinierer
Wo nur ist die Kreatur? Auf dem immer wieder neu zusammensteckbaren Spielplan von „Cryptid“ sind 108 Felder denkbar. Anfangs bekommt jeder Spieler einen geheimen Hinweis – zum Beispiel, dass sich das Tier auf einem Wald- oder Wüstenfeld befindet. Die Spieler können also gleich zu Beginn bestimmte Felder ausschließen oder Gebiete in die engere Wahl nehmen. Zudem dürfen sie Mitspieler befragen, ob dieses oder jenes Feld in Frage kommen könnte.
Fazit: Anspruchsvoll, denn das Zielfeld lässt sich meist nur durch das konzentrierte Kombinieren der Hinweise ermitteln.
>>Cryptid von Hal Duncan und Ruth Veevers, erschienen bei Osprey Games/Skellig Games. 3 bis 5 Spieler, ab 14 Jahren, ca. 40 Minuten, ca. 40 Euro.
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„Spiel des Jahres“ 2022: Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den nominierten Spielen in den Kategorien „Spiel des Jahres“ und zum „Kennerspiel des Jahres“ sowie den Link zur Liveübertragung finden Interessierte im Internet unter: www.spiel-des-jahres.de.