Berlin. Fitness-Tracker messen die Aktivität und motivieren zur Bewegung. Brauchbare Sportarmbänder gibt es ab 22 Euro. Fünf Modelle im Test.
Bei einem Fitness-Tracker handelt es sich um ein leichtes Armband, das Aktivitäten und andere Daten über den Tag hinweg aufzeichnet. Es soll dazu animieren, eher die Treppe als den Aufzug zu nehmen, mehr zu gehen und sich generell mehr zu bewegen. Durch das Tragen eines solchen Armbands mutiert zwar niemand in wenigen Wochen zum Supersportler, aber es kann dabei helfen, einen gesünderen, aktiveren Lebensstil zu pflegen.
IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf aktuelle Modelle untersucht.
Fitness-Tracker im Test: Viel Technik für kleines Geld
Bei den ersten Fitness-Trackern handelte es sich um einfache Geräte, die lediglich als Schrittzähler dienten und dazu anregen sollten, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Durchaus nützlich – aber mit den Funktionen moderner Modelle nicht zu vergleichen.
Die sind zwar erstaunlich klein und leicht, es steckt aber jede Menge Technik drin. Inzwischen gehört etwa eine permanente Pulsmessung zum Standard. Dazu verfügen die Tracker über einen optischen Sensor, der mithilfe von LED Licht aufs Handgelenk projiziert und durch Änderungen bei der Reflexion erkennt, wie oft das Herz schlägt.
Anhand dieser Messungen lassen sich einige Rückschlüsse auf die Gesundheit ziehen. Ein niedrigerer Ruhepuls ist beispielsweise ein Zeichen für eine gute Fitness. Wenn dieser über die Zeit sinkt, ist das ein gutes Zeichen.
- Lesen Sie auch: Welche Körperfettwaage im Test wirklich überzeugen kann
Durch die Messung der Herzfrequenz ermittelt der Tracker überdies, wie stark sich der Träger anstrengt und wie schnell sich der Puls nach einer Aktivität wieder normalisiert. Auch aus solchen Werten leiten die Tracker interessante Informationen ab, etwa zu verbrauchten Kalorien, Erholungszeiten und Trainingsnutzen.
Zusammenspiel mit Handy-App
Ein Fitness-Tracker arbeitet immer mir einer Smartphone-App zusammen. Über den größeren Bildschirm der Smartphones lassen sich Statistiken rund um Bewegung, Herzfrequenz und Schlafverhalten viel besser auswerten als auf den kleinen Bildschirmen der Geräte selbst. Zudem lassen sich je nach App auch langfristige Statistiken abrufen: Etwa wie viele Kilometer der Träger in den letzten Wochen oder übers ganze Jahr zurückgelegt hat und in welchen Monaten er besonders aktiv war.
- Auch interessant: Fünf Yogamatten im Test: Stabiler Stand beim „Krieger“
Darüber hinaus hagelt es Auszeichnungen, etwa wenn 100.000 Schritte erreicht oder ein neuer Distanzrekord beim Laufen aufgestellt wurde. Bei einigen Fitness-Trackern können Sie sich auch mit Freunden verbinden und so Erfolge teilen und sich in Mini-Wettkämpfen messen.
Funktionen: Darauf müssen Käufer achten
Ortung: Günstige Fitness-Tracker haben keinen GPS-Empfänger eingebaut. Das bedeutet, dass die Position und damit die Geschwindigkeits- und Distanzmessung bei Aktivitäten im Freien nur in Kombination mit einem Smartphone ermittelt wird. Diese Art der Positionsbestimmung ist für gelegentliche Spaziergänge oder Wanderungen sicher kein großes Thema. Wer aber viel Sport macht und dabei nicht immer das Smartphone mitschleppen will, sollte besser eine günstige Smartwatch mit GPS wählen.
Bildschirm: Die Displays werden immer besser. Dank der sogenannten AMOLED-Technik, bekannt von Smartphones, sind sie bei vielen Geräten schön bunt, hell und scharf. Wunderdinge in Sachen Ablesbarkeit darf man aufgrund der geringen Größe trotzdem nicht erwarten. Negativ aus der Reihe tanzt hier die Schwarz-Weiß-Variante im Hama-Tracker, der dagegen geradezu altmodisch wirkt.
Smarte Funktionen: Sportfunktionen stehen bei Fitness-Trackern im Vordergrund. Entsprechend bleiben smarte Funktionen auf der Strecke. So ist beispielsweise kein Tracker in der Lage, weitere Apps zu laden. Der Umgang mit Textnachrichten beschränkt sich aufs Anzeigen. Und auch für Musikunterhaltung beim Sport sorgt kein einziger Testkandidat.
Gesundheit: Neben dem Puls messen die Tracker von Amazfit, Xiaomi und Newgen Medicals auch den Blutsauerstoff. Die Möglichkeit zu überwachen, wie viel Sauerstoff im Blut zirkuliert, kann Hinweise auf medizinische Probleme liefern.
Fazit: Richtig „gut“ ist kein Fitness-Tracker im Test
Für den Einstieg in die Tracker-Welt bietet sich das Amazfit Band 5 für 22 Euro an. Zwar fehlt GPS, dafür bietet das Gerät solide Trainingsanalysen, Stressüberwachung, praktikable Schlaftrackingfunktionen und sogar eine bequeme Auto-Pause-Funktion fürs Laufen und Radfahren. Als nützliches Gimmick ist mit Alexa sogar ein Sprachassistent an Bord, der Fragen aller Art auf Zuruf beantwortet.
- Lesen Sie auch: Günstige Smoothie-Maker im Test: Das ist das beste Gerät
Richtig „gut“ ist keiner der getesteten Fitness-Tracker. Viele günstige Modelle bieten aber viel Funktion für wenig Geld, allen voran das Amazfit Band 5 und das Mi Smart Band 6. Erstaunlich, was für starke Technik es bereits für 22 Euro gibt.
1. Platz: Band 5 – Amazfit / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 3/2022
- Preis: 21,90 Euro
- Angesichts des niedrigen Preises bekommen Käufer sehr viel Fitness-Tracker zu einem sehr fairen Preis.
- + Solide Ausstattung, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- - Zum Teil ungenaue Pulsmessung, kein GPS an Board.
- Ergebnis: befriedigend 3,2
2. Platz: Mi Smart Band 6 – Xiaomi
- Preis: 36 Euro
- Die inzwischen sechste Version des Mi Smart Bands überzeugt mit stabilen Fitnessfunktionen und gutem Bildschirm.
- + 85 verschiedene Zifferblätter stehen zur Auswahl.
- - Hakelige Bedienung und teilweise ungenaue Pulsmessung.
- Ergebnis: befriedigend 3,4
2. Platz: Galaxy Fit2 – Samsung
- Preis: 35,90 Euro
- Älteres Modell, das technisch aber immer noch größtenteils mit den neueren Modellen mithalten kann.
- + Knackiger und bunter Bildschirm, viele unterstützte Sportarten.
- - Keine Messung der Blutsauerstoffsätigung.
- Ergebnis: befriedigend 3,4
4. Platz: FBT-65 – Newgen Medicals
- Preis: 38 Euro
- Bis auf Alexa-Unterstützung und den guten Bildschirm in nahezu allen Bereichen unauffällig bis unterdurchschnittlich.
- + Bequem und leicht, einfache Bedienung.
- - Mit 6 Tagen verhältnismäßig kurze Akkulaufzeit.
- Ergebnis: befriedigend 3,8
5. Platz: Fit Track 1900 – Hama
- Preis: 19,99 Euro
- Von wegen „Fit“: Sport- oder Fitnessfunktionen gibt es keine. Dazu technisch hinterher, speziell der Bildschirm.
- - Puls- und Blutdruckmessung funktionieren fast nie, schwächste Alltags-Akkulaufzeit im Testfeld. Dazu Blisterverpackung und viel Plastik.
- Ergebnis: mangelhaft 4,6