Berlin. Taktieren, gestalten, kreativ werden – das sind die Spiele-Kandidaten mit den besten Chancen auf den Preis „Spiel des Jahres 2020“.

Spiele sind nicht nur etwas für Kinder. Auch viele Erwachsene finden Spaß an vermeintlich altmodischen Brettspielen. Und diese werden immer beliebter. Es gibt sogar Spiele-Treffs und -Cafés, in denen Gleichgesinnte gegeneinander antreten können.

Neben Klassikern wie „Mensch ärgere Dich nicht“ gibt es auch zahlreiche neue, innovative Spiele. Diese drei Neuheiten stehen in der engeren Wahl für den Preis „Spiel des Jahres 2020“, der am Montag verliehen wird:

Spiel für Kreative: „Pictures“

Der erste Kandidat ist das Spiel „Pictures“.
Der erste Kandidat ist das Spiel „Pictures“. © PD Verlag | PD Verlag

Die Idee hinter „Pictures“ ist interessant: Man lege 16 Fotokarten auf den Tisch und verteile an die Spieler unterschiedliche Materialien – etwa Bauklötze oder Schnürsenkel. Anschließend zieht jeder Spieler einen geheimen Code, um zu wissen, welches Foto „seines“ ist. Wird es den Spielern nun gelingen, mit ihren zugeteilten Dingen ein ganz bestimmtes Foto nachzubauen oder so entscheidende Hinweise zu „legen“, dass die Mitspieler dieses Foto erraten?

Was sich kurios anhört, ist tatsächlich möglich. Unglaublich, auf welch kreative Ideen manche Spieler kommen, um etwa mit Schnüren eine Gießkanne oder ein Eichhörnchen zu legen. Lesen Sie auch: Spiele-Erfinder Reiner Knizia verrät, wie er arbeitet

Fazit: außergewöhnlich, lustig, diskussionsreich; Punkte zu machen, ist bei diesem Spiel fast schon nebensächlich.

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Spiel für Gestalter: „My City“

Der zweite Kandidat ist das Spiel „My City“.
Der zweite Kandidat ist das Spiel „My City“. © Kosmos | Kosmos

„My City“ ist ein Überraschungsspiel. Von Kapitel zu Kapitel werden Umschläge geöffnet, neue Vorgaben kommen hinzu, alte entfallen. Gelungen ist, dass das sich entwickelnde Spiel sehr eingängige Regeln hat. 24 Partien gilt es zu absolvieren – dann sind die Pläne mit unterschiedlichen Dingen beklebt sowie neue Plättchen und Karten dabei.

Nun können die Pläne umgedreht werden, um mit fixen Materialien und Regeln weiterzuspielen. Beständiges Ziel ist es, mit vorgegebenen Gebäude-Plättchen in unterschiedlichen Farben und Formen eine möglichst punkteträchtige Stadt zusammenzupuzzeln.

Fazit: Die ersten 24 Partien sind die grandiosesten; wichtig ist es, clever vorauszudenken und beim Ziehen der Baukarten Glück zu haben.

My City von Reiner Knizia, erschienen bei Kosmos. 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten je Partie, ca. 35 Euro.

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Spiel für Taktiker: „Nova Luna“

Der dritte Kandidat ist das Spiel „Nova Luna“
Der dritte Kandidat ist das Spiel „Nova Luna“ © Edition Spielwiese | Edition Spielwiese

Tolle Optik, einfache Regeln, viel Tiefgang – das und mehr bietet „Nova Luna“. Zentral an dem Legespiel ist, Plättchen zu sammeln und schlau aneinanderzulegen. Die Plättchen haben eine Farbe, eine Zahl und meist ein bis drei Aufgabenkreise, die durch das Anlegen weiterer Plättchen erfüllt werden können. Ziel der Spieler ist es, eine so schlaue Plättchen-Auswahl zu treffen, dass sie damit im Idealfall eine oder mehrere Aufgaben erfüllen.

Fazit: sehr taktisch und spannend; jeder Zug will gut überlegt sein.

Nova Luna von Corné van Moorsel und Uwe Rosenberg, erschienen bei Edition Spielwiese/Pegasus Spiele. 1-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 20 Euro.

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