Hamburg. Der tödlichste Fisch der Welt breitet sich weiter im Mittelmeer aus. Welche Folgen das für Urlauber haben könnte und was es zu beachten gilt, lesen Sie hier.
Kroatien gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern in Europa. Traumhafte Strände wechseln sich mit felsigen Klippen ab, formen so gemeinsam eine malerische Kulisse. Derzeit wird diese scheinbar perfekte Urlaubsatmosphäre durch eine Beobachtung getrübt, die im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich werden kann.
Denn auf der kroatischen Insel Ceja in der Adria wurde kürzlich der tödlichste Fisch der Welt entdeckt. Ein Angler hatte gleich sieben Tiere der Art in seinem Netz, wie Medien übereinstimmend berichteten. Was müssen Urlauber jetzt wissen?
Urlaub in Kroatien: Wie der tödlichste Fisch der Welt ins Land kam
Der Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus), auch bekannt als Silbergrauer Kugelfisch, stammt ursprünglich aus dem Indopazifik und hat sich über den Suezkanal ins Mittelmeer ausgebreitet. Damit zu tun haben könnte nach Ansicht von Experten der Klimawandel und die dadurch kontinuierlich steigende Wassertemperatur, die die Ausbreitung giftiger Fischarten verstärkt.
Der Hasenkopf-Kugelfisch hat keine natürlichen Feinde und zieht durch seine Überpopulation so auch einen Schaden für das Ökosystem und die Artenvielfalt mit sich. Aber auch für den Menschen birgt die Verbreitung eine Gefahr.
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Warum ist der Hasenkopf-Kugelfisch so gefährlich?
Der Fisch trägt das Nervengift Tetrodotoxin (kurz: TTX) in sich, das für den Menschen selbst bei einer geringen Dosis von nur zwei Milligramm tödlich enden kann. Dieses Gift trägt der Fisch in den Keimdrüsen, der Leber und auf der Haut. Tetrodotoxin gilt als eines der stärksten bekannten Nervengifte und blockiert Natriumkanäle in Nervenzellen, was zum Beispiel zu einer Lähmung der Muskulatur führen kann.
- Symptome einer Vergiftung: Die Symptome einer Tetrodotoxinvergiftung treten schnell auf und umfassen Taubheitsgefühl und Kribbeln in Lippen und Zunge, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Muskelschwäche oder Lähmungen bis hin zu Atemproblemen. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Atemlähmung und dadurch zum Herzstillstand kommen.
- Verwechslungsgefahr: Der Hasenkopf-Kugelfisch kann leicht mit essbaren Fischarten verwechselt werden. Das Risiko einer unbeabsichtigten Vergiftung ist daher sehr hoch – gerade in Regionen, in denen die Fischart noch neu ist und die Fischer und Angler somit nicht über mögliche Gefahren im Bilde sind.
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Tödlichster Fisch der Welt – diese Regionen sind bereits betroffen
Das Aufkommen des Hasenkopf-Kugelfischs im Mittelmeer ist nicht neu. In der Türkei, Zypern, auf Sizilien und Malta sowie in Griechenland gibt es die Art schon länger. Allein in Antalya sollen täglich etwa 1.000 Tiere dieser Art in den Netzen landen. In der Türkei gibt es sogar eine Art „Kopfgeld“ – für jeden abgegebenen Hasenkopf-Kugelfisch werden 50 Cent (fünf Lire) ausgezahlt, wie „GEO“ berichtet. Auch in den Küstengebieten von Israel, dem Libanon, Syrien und Ägypten ist die Fischart seit Jahren verbreitet. Lediglich vor der französischen Mittelmeerküste sowie auf Korsika wurde bisher noch kein Aufkommen verzeichnet.
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Entwarnung für Urlauber – Warnung für Fischer und Angler
Für alle, die im Urlaub gern ins Meer springen, gilt Entwarnung: Der Hasenkopf-Kugelfisch ist eher scheu und traut sich daher nicht in Küstengewässer. Gegenüber „GEO“ erklärte ein Meeresbiologe der Universität Ankara, dass der Hasenkopf-Kugelfisch keine aggressive Art sei, sondern sich schlichtweg verteidige, wenn Gefahr auftrete. Dennoch sei Achtsamkeit beim Baden geboten.
Die Warnung richtet sich vorrangig an Fischer und Angler, die genauer hinsehen sollten, welche Art nach einem erfolgreichen Fischfang auf dem Speiseplan landet. Außerdem: Mithilfe seiner scharfen Schneidezähne kann der Hasenkopf-Feuerfisch sogar Netze durchtrennen. Zum Unmut der Fischer ernährt sich der Hasenkopf-Kugelfisch von Wirbellosen und Fischen, wie dem Tintenfisch, Krabben, Shrimps oder Oktopus. Dadurch kommt es nicht selten vor, dass er die Tiere direkt aus den Netzen frisst und somit gleich doppelten Schaden verursacht.
Tödlichster Fisch der Welt in Kroatien: So erkennen Sie ihn
Beim Baden im Meer steht natürlich die Abkühlung im Vordergrund, doch Urlauber sollten trotzdem bei Möglichkeit im Auge behalten, welche Tiere um ihre Beine und Füße herumkreisen. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass der Fisch bis ans Ufer kommt, ist dennoch Vorsicht geboten. Einige Todesfälle wurden bereits verzeichnet. Der Hasenkopf-Kugelfisch hält sich gern im Sandboden auf und ist an seinem silbernen Bauch und seiner kantigen Schnauze zu erkennen. Er kann bis zu einen Meter lang werden und ein Gewicht von sieben Kilo erreichen. Auch seine prägnanten Schneidezähne machen eine Identifikation für Fachunkundige etwas einfacher.
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