Berlin. Ständig klingelnde Smartphones und unbekannte Nummern – Spam-Anrufe nerven. Erfahren Sie hier, wie Sie sich effektiv schützen können.

In einer Welt, in der das Smartphone zum ständigen Begleiter geworden ist, gibt es eine unerwünschte Störung, die viele Nutzerinnen und Nutzer in den Wahnsinn treibt: Spam-Anrufe. Stündlich klingelt das Handy, doch an der anderen Leitung wartet oft nur eine betrügerische Masche. Diese lästigen Anrufe sind besonders in der Weihnachtszeit nicht nur eine Belästigung, sie können auch ernsthafte Folgen haben. Dieser Artikel enthüllt die Methoden der Betrüger und gibt wertvolle Tipps, wie man sich gegen den Telefon-Terror wehren kann.

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Spam-Anrufe: Eine wachsende Bedrohung im Alltag

Die Häufigkeit von Spam-Anrufen nimmt zu, besonders in der Vorweihnachtszeit. Verbraucherschützerin Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern bestätigt im Gespräch mit „Chip“, dass viele Menschen sich durch diese unerwünschten Kontaktversuche belästigt und verunsichert fühlen. „Verbraucher beschweren sich sehr häufig über Spam-Anrufe. Viele Menschen fühlen sich dadurch belästigt oder verunsichert und fragen nach, wie sie reagieren sollen. Es ist leider ein sehr lästiges Thema“, sagt sie.

Die Anrufe würden von angeblichen Gewinnspielen bis hin zu betrügerischen Verkaufsangeboten reichen – zum Beispiel für Stromtarife oder Finanzprodukte. „Besonders perfide sind auch Anrufe, die vorgaukeln, von einer Bank oder Behörde zu stammen, um sensible Daten zu erlangen“, so Halm.

Die dunkle Seite der Spam-Anrufe: Psychische und finanzielle Folgen

Spam-Anrufe können für Betroffene weitreichende Folgen haben. Neben der psychischen Belastung, die durch den ständigen Telefonterror entsteht, drohen auch finanzielle Verluste und Datenmissbrauch. „Ein drastischer Fall war ein Verbraucher, der durch eine falsche Anlageberatung mehrere Tausend Euro verloren hat, weil er sich auf die vermeintlich professionelle Beratung eingelassen hat“, berichtet die Verbraucherschützerin.

Laut Halm beschaffen sich Betrüger Telefonnummern oft aus Datenleaks, sozialen Netzwerken, Telefonbuchverzeichnissen oder durch automatisierte Zufallsgeneratoren. „Oft reicht es schon, die Nummer bei einem unsicheren Online-Portal anzugeben, um sie in die Hände von Betrügern zu bringen“, warnt sie.

Bei Online-Anmeldungen rät sie deshalb genau zu prüfen, ob die Angabe einer Telefonnummer wirklich erforderlich ist. „Handelt es sich um keine Pflichtangabe, muss man die Nummer auch nicht rausgeben“, betont sie.

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Schutzmaßnahmen gegen Spam-Anrufe: Expertin rät zur Vorsicht

Um sich vor unerwünschten Anrufen zu schützen, empfiehlt Tatjana Halm, bereits bekannte Spam-Nummern zu blockieren. Bei verdächtigen Anrufen gilt: „Und wenn jemand anruft, ist es am sichersten, einfach aufzulegen. Das ist nicht unhöflich, sondern notwendig.“

Besondere Vorsicht sei geboten, wenn es um sensible Informationen geht. Auf keinen Fall sollten Finanzinformationen, Passwörter oder ähnliche Daten am Telefon preisgegeben werden. Eine konsequente Haltung kann sich auszahlen: Wer Spam-Anrufe ignoriert oder sofort auflegt, könnte in Zukunft seltener belästigt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Meldung von Spam-Anrufen bei der Bundesnetzagentur. Die Behörde hat die Befugnis, gegen betrügerische Rufnummern vorzugehen. In hartnäckigen Fällen sieht Halm nur noch eine Option: Die eigene Nummer zu wechseln.