Hamburg. Viele Nutzer von Dating-Apps sind in Beziehungen. Doch gelten digitale Affären als Fremdgehen? Die Meinungen liegen weit auseinander.
Heutzutage sind die Möglichkeiten, sich eine Affäre zu suchen, unzählig. Hilfreich dabei sind Fremdgeh-Apps, die nicht nur einen hohen Privatsphärenschutz bieten, sondern auch eine gezielte Suche ermöglichen.
Laut einer Parship-Umfrage aus dem Jahr 2019 gibt jeder fünfte Mann zu, schon einmal das Handy seiner Partnerin durchforstet zu haben. Bei Frauen ist es sogar jede Dritte. Paarberaterin Sylvia Fauck erklärt: Wer seinem Partner misstraut, obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund dafür gibt, und sein Handy durchsucht, der kann der Beziehung schaden. Und dennoch passiert es, dass man einen Blick auf das Smartphone seines Partners wirft, zum Beispiel, wenn er abends im Bett durch sein Handy scrollt. Sollte dabei eine der folgenden Apps entdeckt werden, könnte es sich um eine Affäre handeln.
Achtung: Bei diesen Seitensprung-Apps sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten
Untreue Menschen sind nicht nur auf Seitensprung-Apps aktiv, sondern nutzen häufig auch die bekanntesten Dating-Apps. Einer im letzten Jahr durchgeführten Studie einer französischen Uni zufolge gaben zwei Drittel der Tinder-Nutzer zwischen 18 und 73 Jahren zu, in einer Beziehung oder sogar verheiratet zu sein. Laut Testberichten soll ein Großteil der Nutzer männlich sein, was zur Folge hat, dass Frauen die App-Mitgliedschaften entweder zu einem stark reduzierten Preis oder ganz umsonst bekommen.
C-Date: Rund 4 Millionen deutsche Nutzer
C-Date – angelehnt an „Casual Dating“ (Deutsch: zwanglose Verabredung) – wird von rund vier Millionen Deutschen genutzt und gehört zweifellos zu den beliebtesten Dating-Apps. Weltweit sollen es sogar zwischen 36 und 40 Millionen Nutzerinnen und Nutzer sein, die auf C-Date angemeldet sind. Ob eine Affäre oder eine feste Beziehung – die App macht die Suche ganz einfach. Sie gibt den Usern die Möglichkeit, ihre Fotos unkenntlich zu machen und sie nur an sogenannte Matches freizugeben. Der hohe Schutz der Privatsphäre macht die App für viele Menschen attraktiv.
Je nach Vertragslaufzeit kostet das Premium-Angebot zwischen 39,90 und 71,90 Euro im Monat. Dabei sollen Männer laut Testberichten am meisten bezahlen. Für homosexuelle Frauen bietet die App einen reduzierten Preis und Hetero-Frauen können sie sogar umsonst nutzen.
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Victoria Milan: Panikbutton sorgt für noch mehr Schutz
Hier spielt die Anonymität eine zentrale Rolle. Schließlich geht es bei Victoria Milan nur um eines – leidenschaftliche Seitensprünge. Rund 4,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzen sollen die App regelmäßig nutzen. Victoria Milan hilft dabei, die Suche nach einer Affäre geheim zu halten: Sie brauchen keine reale E-Mail-Adresse und müssen sich bei der nächsten Kreditkartenabrechnung keine größeren Sorgen machen – dort erscheint der Name eines Restaurants. Das Besondere an der App: Sie bietet einen Panikbutton, der die App-Oberfläche sofort verschwinden lässt.
Für Männer kostet die App-Nutzung je nach Vertragslaufzeit zwischen 29 und 69 Euro im Monat, Frauen nutzen diese App umsonst.
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Joyce: Unschlagbare Abo-Preise ab 6 Euro monatlich
Auch die Joyce-App wirbt mit Anonymität und attraktiven Preisen. Männer können die App für etwa 12 Euro nutzen, wobei der Preis für das Premium-Paket bei etwa 32 Euro liegt. Für Frauen und Paare bietet die App ein kostengünstiges Angebot – für rund 6 Euro im Monat. Die Joyce-App gehört zum Sex- und Swingerportal Joyclub und gilt seit 2017 als eine der zuverlässigsten Seitensprung-Apps. Im Unsichtbar-Modus können sich die User andere Profile anschauen und dabei anonym bleiben. Zudem zieht die App mehr queere Personen an als andere Fremdgeh-Apps.
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Beziehung: Gelten digitale Affären als Fremdgehen?
Wo Untreue beginnt und ob eine digitale Affäre oder Flirt-Nachrichten bei Instagram & Co. als Fremdgehen gelten, müssen Paare laut Beziehungsexperten gemeinsam besprechen. Eine repräsentative Elitepartner-Studie aus dem Jahr 2020 zeigte, dass die Antworten darauf je nach Geschlecht unterschiedlich ausfallen. Eine Anmeldung bei einer Dating-App gilt für etwa 44 Prozent der Männer in Deutschland als Untreue – bei den Frauen waren es 61 Prozent.