Berlin. In sechs Monaten hat Kevin Reinke viel Gewicht verloren. Im Interview verrät er seine besten Abnehm-Tricks und was Ihnen helfen kann.

Kevin Reinke hatte schon als Kind mit seinem Gewicht zu kämpfen. Als kleiner Junge sei er eher der fülligere Typ gewesen, erzählt der Wahl-Kölner im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Grund für sein hohes Gewicht war seine damalige Ernährung, erzählt Reinke: „Morgens begann mein Tag mit Nutella, Cola und Cornflakes. Mittags gab es oft nur Chips und Cola. Abends gab es meist fettiges Essen, am liebsten Burger oder Pizza.“

130-Kilo-Mann: „Ich habe mich selbst nicht gern im Spiegel angeschaut“

Reinke litt unter seiner Körperfülle, wie er heute erzählt: „Ich habe mich nicht gerne im Spiegel angeschaut. Ich war sehr faul, denn selbst kleine, alltägliche Dinge wie Fahrradfahren waren für mich sehr anstrengend.“ Deshalb versuchte er immer wieder abzunehmen.

Nachdem mehrere drastische Diätversuche wie die Kohlsuppendiät und die Low-Carb-Diät erfolglos blieben und Kevin durch den Jojo-Effekt danach sogar mehr wog als vorher, startete er 2014 einen neuen Versuch. Damals wog er bei einer Körpergröße von 1,73 Metern stolze 130 Kilo und hatte damit Adipositas in der dritten Stufe.

Kevin Reinke Abnehmen Diät abgenommen
Kevin Reinke (li.) wog früher 130 Kilogramm. © privat | Privat

Rückschläge gehören beim Abnehmen dazu

Sein Abnehmkonzept hat sich der heutige Fitness-Influencer (462.000 Follower auf Instagram) selbst zusammengestellt: „Ich habe mir das alles selbst erarbeitet und mich informiert. Tipps habe ich vor allem über Social Media gefunden.“

Dennoch hatte er immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen: „Es gab immer wieder Tiefphasen, in denen mein Gewicht stagnierte oder wieder anstieg. Aber wenn man in solchen Phasen nicht aufgibt, kann man auch nicht verlieren. Mir war klar, dass ich langfristig denken muss. Ich will auf Dauer gesund und fit sein und da gehören solche Rückschläge einfach dazu.“

30 Kilo weniger in einem halben Jahr – Mit diesen Tipps

Reinkes Konzept geht auf: Nach sechs Monaten hat er 30 Kilo abgenommen. Nach acht Monaten sogar 40 Kilo. „Danach habe ich eine Diätpause eingelegt, um Muskeln aufzubauen“, sagt Kevin. Sein niedrigstes Gewicht lag bei rund 80 Kilo. Neben Sport und einer optimistischen, langfristigen Einstellung haben ihm drei Tricks beim Abnehmen besonders geholfen:

  • Proteinreiche Ernährung: „Man ist einfach länger satt, wenn man auf genügend Eiweiß in der Ernährung achtet. Der Körper greift verstärkt auf die Fettreserven zurück und der Stoffwechsel wird angeregt, da die Eiweißverdauung zusätzliche Energie benötigt. Außerdem hat man in Kombination mit Krafttraining den Vorteil, dass man Muskeln aufbaut“, erklärt Reinke.

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  • Ausreichend Wasser trinken: „Ein Gamechanger ist es, ausreichend Wasser trinken! Das ist wichtig für den gesamten Organismus. Außerdem verbrennt der Körper durch Wassertrinken auch Kalorien“, so Reinke.
  • Kein dauerhafter Verzicht: Ein häufiger Fehler beim Abnehmen sei der konsequente Verzicht auf alles, was nicht hundertprozentig gesund ist, so Reinke: „Verzichte auf nichts. Das ist enorm wichtig. Wenn man Lust auf ein Stück Schokolade hat, dann soll man es essen und genießen. Langfristiger Verzicht führt zu starkem Verlangen und kann eine regelrechte Fressattacke auslösen. So werden die Fortschritte der letzten Wochen wieder zunichtegemacht.“

Expertin: So schätzt sie Kevin Reinkes Abnehm-Konzept ein

Auch Ernährungswissenschaftlerin Ursula Pabst kann Reinkes Tipps grundsätzlich zustimmen: „Tatsächlich kann eine Ernährung, in der schnelle Kohlenhydrate minimiert und dafür mehr eiweißhaltige Lebensmittel verzehrt werden, zu einem ausgeglicheneren Blutzuckerspiegel beitragen. Damit ist man auch länger satt.“

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Das Problem sei aber oft nicht, dass man sich nicht satt fühlt: „Oft essen wir, obwohl wir gar nicht hungrig sind. Oder man hat verlernt, Hunger und Sättigung richtig zu spüren.“ Hier kommt laut der Expertin auch Tipp 2 ins Spiel: „Viele Menschen schaffen es nicht, genug zu trinken und verwechseln dann Hunger mit Durst. Irgendwann gewöhnt man sich daran, immer zu essen, wenn man durstig ist. Dass der Körper beim Trinken Kalorien verbrennt, stimmt nur bedingt. Da wir sowieso trinken müssen, gibt es nicht viel Optimierungspotenzial, wenn man sich schon an die Empfehlung von mindestens 1,5 Litern hält.“

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Wichtig sei es, das Richtige zu trinken: „Wer tatsächlich pures Wasser trinkt, kann viel einsparen. Ein Liter Limo kommt auf etwa 450 Kilokalorien und damit auf den Gegenwert einer mittelgroßen Mahlzeit.“

Auch Tipp 3 kann Pabst empfehlen: „Man sollte sich nichts ganz verbieten. Gleichzeitig fällt es vielen schwer, das richtige Maß für bestimmte Lebensmittel zu finden, weil sie nie gelernt haben, maßvoll damit umzugehen. Als erster Schritt einer Ernährungsumstellung ist es daher wichtig, sich auf das nährstoffreiche Grundgerüst zu konzentrieren. Dass man genug vom Richtigen und Wichtigen isst, um satt zu werden und alle Nährstoffe zu bekommen. Wenn die Basis gelegt ist, kann man an den Genussmomenten arbeiten.“

Pabsts Fazit: „Strenggenommen sind die ‚Tricks‘ die Basis einer gesunden Ernährung. Positiv an den Empfehlungen von Kevin Reinke finde ich, dass er sein Ding draus gemacht hat und für sich einen Weg gefunden hat. Schließlich kombiniert er Sport und gesunde Ernährung, und so funktioniert es auch langfristig, ein gesundes Gewicht zu stabilisieren.“

Gewicht halten durch regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung

Mittlerweile hat sich Kevin Reinkes Gewicht, je nach Trainingsintensität, bei etwa 85 Kilogramm eingependelt. Um es zu halten, achtet er auf eine eiweiß- und ballaststoffreiche Ernährung. Dazu kommt regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining. Endlich fühlt er sich rundum wohl in seinem Körper: „Ich genieße das Gefühl der Freiheit, das ich heute habe. Ich kann mit meinem Körper wandern oder im Urlaub neue Orte erkunden. Sich gesund und leistungsfähig zu fühlen, ist einfach unvergleichlich.“ 

Kevin Reinke Abnehmen Diät abgenommen
Von 130 Kilogramm zum Sixpack: Kevin Reinke hat die für ihn perfekte diätform gefunden. © privat | Privat