Veranstalter spricht von 300 Demonstranten, tatsächlich nehmen nur wenige Dutzend teil. In Dresden dagegen gehen schon 15.000 „Pegida“-Anhänger auf die Straße. Aber es gab auch Gegenkundgebungen.
Dresden. In Dresden haben sich am Montag zur bisher größten Demonstration der islamfeindlichen „Pegida“-Bewegung rund 15.000 Anhänger versammelt. Wie die Polizei mitteilte, protestierten etwa 6.000 Menschen gegen den Aufmarsch. In Bonn blockierten laut Polizei mehr als 1.600 Menschen eine „Pegida“-Demonstration durch die Innenstadt.
Ein Sprecher der Gruppe „Bonner gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („Bogida“) – ein lokaler Ableger der „Pegida“-Bewegung - schätzte die Zahl der Anti-Islam-Demonstranten auf 300. An der Demonstration nahmen aber offensichtlich deutlich weniger Menschen teil.
Bei einer Kundgebung des Bündnisses „Dresden für alle“ auf dem Dresdner Theaterplatz würdigte der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, Toleranz und Menschlichkeit als ein hohes Gut der Demokratie. „Wir müssen zeigen, dass wir bereit sind, den Flüchtlingen zu helfen, dass wir bereit sind, zu teilen“, sagte er.
Die Mehrheit der Dresdner sei für Weltoffenheit, sagte der sächsische Ausländerbeauftragte Martin Gillo (CDU). Zugleich forderte er Sympathisanten des anti-islamischen Bündnisses auf: „Raus aus der Pegida-Falle!“ Vielfalt sei eine Stärke. Ganz Europa profitiere davon. Vor der Kundgebung hatten sich rund 1.000 Menschen zu einem Friedensgebet in der Dresdner Kreuzkirche versammelt.
Das „Pegida“-Bündnis hatte zum neunten Mal zu Demonstrationen aufgerufen. Seit Oktober finden in Dresden jeden Montag Kundgebungen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („Pegida“) statt. Ein Woche zuvor nahmen rund 10.000 Menschen teil, denen sich zeitgleich mehr als 9.000 Menschen entgegenstellten. Inzwischen finden „Pegida“-Demonstrationen in verschiedenen deutschen Städten statt.
Für nächsten Montag haben die Asyl- und Islamkritiker erneut zu einer Demonstration in Dresden aufgerufen. „Pegida“-Wortführer Lutz Bachmann kündigte an, dass Weihnachtslieder gesungen werden. Ob es eine Kundgebung des Bündnisses „Dresden für alle“ gibt, ist noch offen.