Berlin/Hamburg. Die Grünen wollen auf ihrem Bundesparteitag in Hamburg die Weichen für erfolgreiche Landtagswahlen und für ein besseres Abschneiden bei der Bundestagswahl 2017 stellen. Auf der Delegiertenkonferenz von Freitag bis Sonntag stehen Kernaussagen zum Thema Freiheit und Selbstbestimmung zusammen mit der grünen Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik und der Debatte über die Außen- und Sicherheitspolitik im Vordergrund. Intensive Diskussionen werden auch zur Asyl- und Flüchtlingspolitik erwartet.
Fraktionschef Anton Hofreiter hat Forderungen nach mehr Kompromissbereitschaft der Partei zurückgewiesen. „Niemand bei den Grünen hat Angst vor der Mitte der Gesellschaft“, sagte Hofreiter der „Tageszeitung“. „Aber es gibt Bereiche, in denen weiterhin massive Veränderungen notwendig sind und wir als progressive Partei im Konflikt mit dem sogenannten Mainstream bleiben“, sagte Hofreiter. „Besser machen – nicht besser wissen“ sei das Ziel der Partei, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner. Er spielte damit auf Versuche an, etwa mit einem fleischfreien Veggie Day die Essgewohnheiten der Deutschen zu ändern. Dies war mit für das schlechte Abschneiden der Partei (8,4 Prozent) bei der Bundestagswahl 2013 verantwortlich gemacht worden. „Mehr Biss. Grün“ lautet nun das Motto des Parteitags.
Ein Jahr nach der personellen Neuaufstellung der Grünen ist die Führungsmannschaft noch immer relativ unbekannt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage für den „Stern“. Nur 37 Prozent gaben an, von Parteichefin Simone Peter schon einmal gehört oder gelesen zu haben. Ihr Partner in der Doppelspitze der Partei, Cem Özdemir, wird von 79 Prozent der Befragten gekannt.