Gleichzeitig dürfte der Beitragssatz auf 18,7 Prozent sinken. Die Kasse ist noch höher mit Reserven gefüllt als gedacht. Allerdings könnten Mütterrente und Rente mit 63 die Rücklagen bis zum Jahr 2019 auffressen.
Würzburg. Die gut 20 Millionen Rentner können auf eine Rentenerhöhung im kommenden Jahr hoffen. Die Renten könnten um ein bis zwei Prozent in West- und Ostdeutschland steigen, wie die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Annelie Buntenbach, am Dienstag in Würzburg sagte. Damit dürfte die Rentenanpassung über der aktuellen Inflationsrate liegen.
Sicherheit gebe es aber erst im Frühjahr kommenden Jahres. Dann lägen alle relevanten Daten vor. Zuletzt hatten die Rentner zum 1. Juli mehr Geld bekommen. Im Osten Deutschlands stiegen die Renten um 2,53 Prozent, im Westen um 1,67 Prozent.
Der Beitragssatz zur Rentenversicherung dürfte Anfang 2015 von derzeit 18,9 auf 18,7 Prozent vom Einkommen sinken. In dieser Größenordnung bewegt sich der Spielraum zur Senkung.
Die Bundesregierung hatte eine entsprechende Senkung bereits angekündigt. Die Absenkung um 0,2 Prozentpunkte bringt eine Entlastung um rund zwei Milliarden Euro, die sich gleichermaßen auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer verteilt. Bezogen auf einen Durchschnittsverdiener sei das eine Entlastung um 35 Euro pro Jahr.
Nach Informationen des Hamburger Abendblatts ist die Rentenkasse noch höher mit Reserven gefüllt als gedacht, was an gestiegenen Löhnen und Gehältern in Deutschland liegt. Allerdings könnten die Reserven aufgrund der Belastung durch die sogenannte Mütterrente sowie die Rente mit 63 bereits bis zum Jahr 2019 aufgebraucht sein.
An die Bundesregierung richtete die Rentenversicherung daher einen dramatischen Appell, dass die Mütterrente über Steuern finanziert werden müsse und nicht aus Reserven.